Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Masern in Berlin: Wegen Masern: Berliner Babys sollten im Haus bleiben

Masern in Berlin

Wegen Masern: Berliner Babys sollten im Haus bleiben

    • |
    Ein Kinderarzt gibt eine Masernimpfung. In Berlin ist ein an Masern erkranktes Kleinkind gestorben.
    Ein Kinderarzt gibt eine Masernimpfung. In Berlin ist ein an Masern erkranktes Kleinkind gestorben. Foto: Patrick Seeger (dpa)

    Berliner Eltern sollten ihre Säuglinge in nächster Zeit nicht aus dem Haus lassen. Das rät die Ständige Impfkommission und betont, dass das Risiko dennoch nicht überbewertet werden sollte. "Wenn man auf Nummer sicher gehen will, bleibt man in Berlin mit einem Säugling zurzeit besser zu Hause", erklärte Jan Seidel, Vorsitzender der StiKo. Ein ungeimpfter Säugling ist in Berlin bereits an Masern gestorben.

    54 Säuglinge unter einem Jahr sind in Berlin seit Oktober an Masern erkrankt. Das bereitet den Kinderärzten große Sorgen. Eine tödliche Spätfolge der Masern ist eine chronische Gehirnhautentzündung (Subakute Sklerosierende Panenzephalitis, kurz SSPE). Sie kommt vor allem bei kleinen Kindern vor und löst eine Rückwärts-Entwicklung aus, bis der Tod eintritt. Oft tritt SSPE erst Jahre nach der überstandenen Erkrankung auf. Es gibt keine Therapie dagegen.

    SSPE: Warum die Masern so gefährlich sind

    Das sind die Masern

    Die Masern sollten in Deutschland eigentlich bis zum Jahr 2015 ausgerottet sein. Das Gegenteil ist der Fall. Was Sie über die Krankheit wissen müssen:

    Masern werden durch ein Virus ausgelöst und sind hochansteckend.

    Der Masern-Erreger wird über die Luft (aerogen) und bei direktem körperlichem Kontakt verbreitet.

    Symptome der Krankheit sind Fieber, Husten, Schnupfen, und ein Masern-typischer Ausschlag.

    Mögliche Komplikationen bei Masern sind Lungenentzündung oder Gehirnentzündung (Meningitis).

    Mit steigendem Alter steigt das Risiko für Komplikationen.

    Bei Erwachsenen sind Komplikationen häufiger als bei Kindern, und der Krankheitsverlauf ist schwerer.

    Masern gehören zu den meldepflichtigen Krankheiten.

    Wer einmal an Masern erkrankt ist, wird in seinem gesamten Leben nicht noch einmal daran erkranken. Das Immunsystem bildet Antikörper gegen das Virus und speichert diese im Körper.

    In Deutschland gibt es jährlich etwa zwei SSPE-Fälle. Durch die steigende Zahl der Masern-Infektionen könnte das Risiko aber ebenfalls größer werden. Die Impflücken ermöglichen den Masern derzeit eine Ausbreitung, obwohl die Krankheit eigentlich bis 2015 ausgerottet werden sollte. Das Masern-Risiko ist bei Babys dann besonders hoch, wenn die Mutter nicht geimpft ist - denn dann gibt es in den ersten Monaten keinen Nestschutz. Weil gegen Masern mit einem Lebendimpfstoff vorgegangen wird, können Schwangere nicht geimpft werden.

    Auch wenn die Mutter geimpft ist, ist das Ansteckungsrisiko bei Babys zwischen fünftem und neuntem Monat groß. Deshalb raten die Kinderärzte in Berlin dazu, Säuglinge vorerst nicht aus dem Haus zu lassen. Isolation ist derzeit der einfachste und sicherste Weg, um die kleinen Kinder zu schützen. Wenn ein Baby Masern hat, kann man nichts mehr dagegen tun. Ungeimpfte Eltern sollten die Kinderimpfung gegen Masern als Anreiz sehen, selbst auch die Impfung gegen Masern zu bekommen. dpa/sh

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden