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Insekten: Wie gefährlich sind Hornissen-Stiche?

Insekten

Wie gefährlich sind Hornissen-Stiche?

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    Sie sind größer, haben längere Stachel und der Stich ist sehr schmerzhaft. Dennoch ist das Gift einer Hornisse weit weniger toxisch als das einer Biene.
    Sie sind größer, haben längere Stachel und der Stich ist sehr schmerzhaft. Dennoch ist das Gift einer Hornisse weit weniger toxisch als das einer Biene. Foto: Hubert Waizenegger

    „Sieben Stiche töten ein Pferd, drei einen Menschen.“ Laut Alexander Zaune, dem Sprecher der Hausärzte in Dillingen, ist dieses Sprichwort falsch. Rund 1000 Hornissenstiche halte ein gesunder Mensch aus. Dass Hornissen überhaupt zustechen, sei sehr selten. Darüber sind sich Zaune und Herbert Nuber, Hausarzt in Wertingen, einig. Um den Menschen die Angst zu nehmen, klären sie und der Naturschutzexperte Xaver Kerle aus Lutzingen über den Umgang mit Hornissen und Hornissenstichen auf. Denn diese haben jetzt ihre Nester gebaut und bezogen.

    „Hornissen sind friedliche Tiere“, sagt Zaune. In zehn Jahren Berufserfahrung habe er erst einen Patienten mit einem Hornissenstich erlebt. Nuber bestätigt das. Er kann sich in Wertingen an keinen Fall erinnern.

    Für Nicht-Allergiker ungefährlich, aber extrem schmerzhaft

    Für Nicht-Allergiker ist der Stich laut Zaune ungefährlich. Das Gift einer Biene sei bis zu 15 Mal stärker als das einer Hornisse. Dass der Hornissenstich schmerzhafter sei, liege daran, dass der Stachel einen Millimeter länger sei und tiefer eindringe. Bei einem Stich sollte der Patient die Wunde kühlen, um die Schwellung zu beruhigen, empfiehlt Nuber. Sollte eine starke, schnelle Anschwellung kombiniert mit Atemnot auftreten, muss laut Zaune schnellstmöglich der Notarzt alarmiert werden. Ansonsten sieht er für Nicht-Allergiker höchstens die Gefahr einer Infektion, weil die Einstichwunde größer ist. Allergiker dagegen müssten sofort einen Notarzt rufen.

    Vielerorts sei der Lebensraum der Hornissen stark beeinträchtigt, sagt Kerle. „Sie brauchen unsere Unterstützung und die Bereitschaft zur Duldung.“ Es gebe einige Regeln im Umgang mit Hornissen:

    • Hornissen fliegen auch nach der Dämmerung und steuern bevorzugt Lichtquellen an. Daher sollten bei Dunkelheit die Fenster beleuchteter Räume geschlossen oder dort Fliegengitter angebracht werden. Zum Nest sollten einige Meter Abstand gehalten werden.
    • Das Flugloch darf nicht verschlossen oder darin gestochert werden.
    • Erschütterungen in Nestnähe sollten vermieden werden. Dazu zählt auch das Rasenmähen.
    • Tiere dürfen nicht angehaucht oder mit dem Wasserschlauch angespritzt werden.
    • Im Problemfall kann der Nahbereich abgesperrt oder abgeschirmt werden. Ist es nicht möglich, können Nester von einem Fachmann umgesetzt werden. Allerdings ist dies nur in Ausnahmefällen zulässig.

    Hornissennester dürfen nicht einfach entfernt werden

    Das Nest der Hornissen erkennt der Laie an der Lampenschirm-Form und den gelb-braunen Streifen. Die Nester dürfen nur mit einer Ausnahmegenehmigung des Landratsamtes entfernt werden. Denn die Hornisse steht unter Naturschutz. Für das Entfernen muss eine konkrete Gefahr vorliegen. Zum Beispiel bei Allergikern oder wenn das Nest neben einem Kindergarten oder auf der Terrasse hängt und die Bewohner dauernd mit den Insekten konfrontiert sind, sagt Kerle. Der Lutzinger Naturschützer kann bei einer Gefahrensituation verständigt werden. AZ/juse

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