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Sprachforschung: Wo die Deutsche Sprache herkommt

Sprachforschung

Wo die Deutsche Sprache herkommt

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    Die Deutsche Sprache hat ihren Ursprung im asiatischen Teil der Türkei, haben Forscher herausgefunden.
    Die Deutsche Sprache hat ihren Ursprung im asiatischen Teil der Türkei, haben Forscher herausgefunden. Foto: dpa

    Eigentlich hat Anatolien, Kleinasien, wenig mit Europa zu tun. Der Asiatische Teil der Türkei nimmt rund 97 Prozent des Landes in Anspruch und gilt als absoluter Gegenpol zur europäischen Region im Land, die rund drei Prozent der Landesfläche einnimmt. Doch in Anatolien liegt möglicherweise der Ursprung der deutschen Sprache: Forscher haben herausgefunden, dass sich die Sprache von dort aus vor 9500 Jahren ausgebreitet hat - genau wie die Sprachen Spanisch, Griechisch oder Persisch, also viele andere Indoeuropäische Sprachen.

    Beginnend vor 9500 Jahren habe sich die Ursprache von dort über weite Teile der Welt ausgebreitet, berichtet ein internationales Forscherteam im Fachblatt "Science". Verantwortlich dafür sei vor allem die Entstehung und Ausbreitung der Landwirtschaft gewesen. Die indoeuropäische Sprachfamilie ist die am weitesten verbreitete der Welt. Zu ihr gehören unter anderem die romanischen Sprachen, wie Französisch und Spanisch sowie die germanischen Sprachen wie Englisch und Deutsch.

    Ursprung der indoeuropäischen Sprachen

    Zum Ursprung der indoeuropäischen Sprachen diskutieren Fachleute vor allem zwei Hypothesen: Der Steppen-Hypothese zufolge entwickelte sich die Grundsprache nördlich des kaspischen Meeres in der russischen Steppe. Von dort breitete sie sich demnach mit halbnomadisch lebenden Viehhaltern der Kurgankultur vor 5000 bis 6000 Jahren Richtung Europa und in den Nahen Osten aus.

    Die Forscher um Remco Bouckaert von der University of Auckland (Auckland/Neuseeland) fanden in ihrer Studie jedoch eher Belege für die Anatolien-Hypothese. Derzufolge breiteten sich die Sprachen von Anatolien aus vor 9500 bis 8000 Jahren zusammen mit der Landwirtschaft und einer bäuerlichen Lebensweise aus. Die Wissenschaftler hatten für ihre Untersuchung ein Verfahren angewendet, das in der Genetik genutzt wird, um die Verwandtschaftsverhältnisse bei Arten zu untersuchen. Dabei werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Erbgut herangezogen, um beispielsweise die Entwicklung einer Art zu verfolgen.

    Das sind die Jugendwörter der vergangenen Jahre

    Das Jugendwort des Jahres wird seit 2008 bestimmt.

    Es ist eine Initiative der Langenscheidt KG.

    In der Jury sind immer Menschen jedes Alters, die sich auf ganz unterschiedliche Art mit Sprachen, Wörtern und Texten beschäftigen.

    Das waren im Jahr 2011 unter anderem Literaturredakteure, Linguisten und Schüler.

    Über 40.000 haben sich am abschließenden Voting zum Jugendwort des Jahres 2011 beteiligt.

    Auf Platz fünf landete: googlen (suchen, nachschlagen, nicht nur im Internet!).

    Platz vier: Körperklaus (Tollpatsch, Grobmotoriker)

    Platz drei: guttenbergen (abschreiben)

    Platz zwei: Fail/Epic Fail (grober Fehler, Versagen).

    Und auf Platz eins als Jugendwort des Jahres schaffte es der "Swag" (beneidenswerte, lässig-coole Ausstrahlung).

    Das Jugendwort 2010 war übrigens: "Niveaulimbo" (das ständige Absinken des Niveaus).

    Als Jugendwort 2009 schaffte es "hartzen" (arbeitslos sein, rumhängen) auf Platz eins.

    Und im Jahr 2008 gewann die "Gammelfleischparty" (Ü-30-Party).

    2012 gewann «Yolo», ein Akronym für «You only live once» (Du lebst nur einmal) - eine Aufforderung, alle Chancen auf Erlebnisse zu nutzen.

    Wörter mit gemeinsamem Ursprung

    Bouckaert und Kollegen betrachteten nun anstelle des Erbgutes verschiedene Wörter aus 103 gegenwärtigen und vergangenen Sprachen, die einen gemeinsamen Ursprung besitzen, zum Beispiel das Wort Mutter. Mutter heißt im Englischen "mother", im Spanischen "madre" oder im Persischen "madar". Fachleute nennen solche Wörter, die sich aus einem Ursprungswort entwickelt haben, Kognate. Die Wissenschaftler verfolgten nun mit Hilfe eines statistischen Verfahrens die Entwicklung der Kognate und damit die Evolution der Sprache über die Zeit. Sie stellten eine Art Stammbaum auf und brachten die Angaben mit dem heutigen Verbreitungsgebiet der jeweiligen Sprache zusammen.

    So stießen sie auf Anatolien als den wahrscheinlichen Ursprungsort der indogermanischen Sprachen. Vor 4000 bis 6000 Jahren spalteten sich die einzelnen Unterfamilien des Indogermanischen ab, also etwa die Stammsprachen des Keltischen, Germanischen oder Indoiranischen. Einzelne Sprachen innerhalb der Unterfamilien entwickelten sich dann vor etwa 4500 bis vor 2000 Jahren, also etwas das Deutsche innerhalb der Germanischen Sprachen. Die Forscher betonen, dass die Landwirtschaft eine maßgebliche Rolle für die Entwicklung der globalen Sprachvielfalt gespielt habe. Sie sei aber nicht der einige Motor der Sprachentwicklung gewesen. Untersuchungen zur Entwicklung einer Sprache gäben wichtige Einblicke in die kulturelle Geschichte ihrer Sprecher. dpa, AZ

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