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FCA: Wie der FC Augsburg den Abstieg vermeiden kann

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Wie der FC Augsburg den Abstieg vermeiden kann

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    Zusammen für den Klassenerhalt: Manuel Baum (l.) und Stefan Reuter (r.) freuen sich über die Vertragsverlängerungen von Kevin Danso, Daniel Baier und Jeffrey Gouweleeuw (v.l.).
    Zusammen für den Klassenerhalt: Manuel Baum (l.) und Stefan Reuter (r.) freuen sich über die Vertragsverlängerungen von Kevin Danso, Daniel Baier und Jeffrey Gouweleeuw (v.l.). Foto: Ulrich Wagner

    Man könnte sich es mit einer Prognose leicht machen. Denn warum sollte der FC Augsburg absteigen? Seit dem Aufstieg im Jahr 2011 lagen sämtliche Experten daneben, die dem FCA vor einer Saison immer wieder den Abstieg prophezeit hatten. Darunter war auch der langjährige Manager von Bayer Leverkusen, Reiner Calmund. Der leistete im vergangenen Jahr Abbitte, als er sich bei einem gemeinsamen Sommerabend des FCA an den Grill stellte und Spieler sowie Verantwortliche mit gutem Essen versorgte.

    Als sich der FC Augsburg in der vorigen Saison frühzeitig den Klassenerhalt sicherte, ließ man zuvor T-Shirts bedrucken mit der Aufschrift: „Obacht. Auch im nächsten Jahr wieder Abstiegskandidat Nummer 1?!“ Ein Zeichen, dass man sich im Verein geärgert hat, über die siebengescheiten Experten, die meinen, sie hätten den Fußball erfunden. Fakt ist also, sämtliche Besserwisser, die mit dem Daumen nach unten zeigten, wurden am Saisonende des Besseren belehrt. Kann heißen: Auch unter den Experten gibt es Ahnungslose.

    Vor der Saison 2018/19 wurde Augsburg mit Negativ-Vorhersagen kaum behelligt. Im Gegenteil. Das lag daran, dass der FCA im Gegensatz zu den Jahren zuvor wesentlich offensiver an seine Aufgabe Bundesliga heranging. Das Ziel war jedenfalls weiter oben mitzuspielen und definitiv mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Damit beugte sich der Klub etwas der größeren Erwartungshaltung in der Fangemeinde. Auch Spieler wie Jeffrey Gouweleeuw oder Michael Gregoritsch sprachen gerne über höhere Ziele als nur den Klassenerhalt. Anspruch und Wirklichkeit sind auseinandergeklafft und das Kind ist in der Vorrunde in den Brunnen gefallen. Und wie so oft, geht es nun beim FCA nur um den Klassenerhalt.

    FC Augsburg: Sportliche Leitung hat Abgang von Marwin Hitz unterschätzt

    In erster Linie hat das damit zu tun, dass man dass Thema Torhüter nach dem Abgang von Marwin Hitz wohl unterschätzt hat. Der Schweizer war ein Leistungsträger beim FCA. Unabhängig davon, welche Fehler im Tor begangen wurden, man hat gewusst, dass Fabian Giefer gar keine Spielpraxis hatte und Andreas Luthe nur sehr wenig. Deshalb wurde jetzt auf dieser Position in der Winterpause nachgebessert. Ob Gregor Kobel gleich gegen Düsseldorf im Tor steht, wird man sehen, zumindest soll er den Konkurrenzkampf anstacheln. Das war schon einmal eine gute Entscheidung und könnte ein Baustein für den Klassenerhalt des FCA sein.

    Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ruhe, die der Verein ausstrahlt und die man außen auch so wahrnimmt. Augsburg fehlt – und das ist gut so – in der Bundesliga diese Aufgeregtheit. Trainer Manuel Baum ist seit acht Spieltagen ohne Sieg. Das ist aber nicht das erste Mal, dass sich ein Trainer beim FCA eine längere Negativserie leisten darf, wie Jos Luhukay oder Markus Weinzierl beispielsweise. Der FCA ist nicht bekannt dafür, Trainer zu feuern. Dirk Schuster war in acht Bundesligajahren die unrühmliche Ausnahme. Dieses „In-Ruhe-arbeiten-Lassen“ wurde bisher auch immer belohnt. Dass Manuel Baum es im Kreuz hat, das Ruder wieder herumzureißen, hat er schon einmal bewiesen. Als er in der Saison 2016/17 erst am letzten Spieltag beim 0:0 in Hoffenheim den Klassenerhalt festzurrte, war die Lage deutlich kniffliger als jetzt.

    FCA: Augsburg kennt Abstiegskampf

    Das ist ein ganz wichtiges Plus. Der Verein steckte schon öfter in der Bredouille. In der Saison 2012/13 war der Klassenerhalt eine Sensation, nachdem der FCA nach der Hinrunde nur neun Pünktchen auf dem Konto hatte. Dann kam in der in der Winterpause Stefan Reuter als neuer Manager. Er und Markus Weinzierl schafften schließlich ein kleines Wunder. Übrigens, damals wie heute war nach der Winterpause der erste Gegner Fortuna Düsseldorf. Der FCA gewann in Düsseldorf 3:2 und startete zu einer Aufholjagd. Auch Ex-Nationalspieler Thomas Helmer glaubt deshalb an Augsburg: „Der FCA kennt solche Situationen.“

    Klar ist, dass ein fitter Caiuby der Mannschaft als Spieler fehlt. Aber einen Mitspieler und gestandenen Profi wird das nicht jucken. Im Gegenteil, mancher Bankdrücker wird vielleicht sogar froh sein, wenn Caiuby nicht spielen darf.

    Natürlich wird es schwer, die Klasse zu halten. Aber der FCA packt das, weil die Mannschaft den Mitkonkurrenten im Abstiegskampf bisher auch mental eine Nasenlänge voraus war. Das wird sich 2019 nicht ändern.

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