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Kommentar: Schließung der Schulen in Bayern ist richtig

Kommentar

Schließung der Schulen in Bayern ist richtig

Sarah Ritschel
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    Die bayerische Staatsregierung hat entschieden, dass alle Schulen und Kindergärten ab Montag schließen müssen.
    Die bayerische Staatsregierung hat entschieden, dass alle Schulen und Kindergärten ab Montag schließen müssen. Foto: Marcus Merk

    Bayerns Schülerinnen und Schüler werden ab Montag zu Hause bleiben. Fünf Wochen lang – bis zum Ende der Osterferien – werden die Schulen geschlossen sein. Also fast so lange, wie sonst nur in den Sommerferien. Diese Entscheidung ist folgerichtig. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am Donnerstagabend die Bevölkerung geben, auf soziale Kontakte wann immer möglich zu verzichten, damit sich das Virus nicht mehr so leicht von Person zu Person weiterverbreitet.

    Für Kinder ist das Coronavirus meist nicht so gefährlich - aber sie übertragen es

    Spätestens nach dieser Aussage wäre es durch nichts zu rechtfertigen, dass Millionen Schüler in Bayern weiter jeden Tag Stuhl an Stuhl in den engen Klassenzimmern sitzen. Wir wissen: Für Kinder ist das Coronavirus meist nicht besonders gefährlich, verläuft nicht so stark wie bei den Risikogruppen. Doch Kinder tragen das Virus weiter.

    Natürlich, die Eltern müssen jetzt mit teils großem Aufwand schauen, wie sie ihr Kind auch vormittags zu Hause betreuen. Ministerpräsident Markus Söder und Kultusminister Piazolo haben bereits angekündigt, für Kinder von Eltern in „systemkritischen Berufen“, etwa Ärzte, Pfleger oder Polizisten, Betreuungsmöglichkeiten bereitzustellen. Von Tag zu Tag muss neu bewertet werden, ob das reicht. Wenn nicht, braucht es eine detaillierte Freistellungsregelung.

    Dennoch dürfte der Großteil der Mütter und Väter für die Schulschließungen sein. Im Landkreis Augsburg jedenfalls, so erfuhr unsere Redaktion, riefen in den vergangenen Tagen viele Eltern an den Schulen ihrer Kinder an und forderten die Rektoren auf, endlich ihr Haus zu schließen – auch ohne konkreten Krankheitsfall.

    Die Politik muss sicherstellen, dass Bayerns Schüler auch zu Hause etwas lernen

    Hundertprozentig geklärt ist noch nicht, ob die Unterrichtsmaterialien an die Eltern verschickt, übers Internet zur Verfügung gestellt oder gar in einer Art virtuellem Klassenzimmer vermittelt werden.

    Doch egal wie: Die Politik muss jetzt sicherstellen, dass Bayerns Schüler nicht nur fünf Wochen zu Hause herumsitzen, sondern trotz der allgegenwärtigen Corona-Verunsicherung etwas lernen.

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