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Kommentar: Merkels Ausbruch im Bundestag wird Laschets Einbruch nicht stoppen

Kommentar

Merkels Ausbruch im Bundestag wird Laschets Einbruch nicht stoppen

Stefan Lange
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    Merkels Ausbruch im Bundestag wird Laschets Einbruch nicht stoppen
    Merkels Ausbruch im Bundestag wird Laschets Einbruch nicht stoppen Foto: dpa

    Was das Engagement des politischen Spitzenpersonals im Wahlkampf anging, war die Erfahrung von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet bisher so: Zuviel Einmischung durch Markus Söder von der CSU, dafür zu wenig Unterstützung von seiner CDU-Parteifreundin Angela Merkel.

    Die schlechten Umfragewerte der Union haben Merkel offenbar nicht kaltgelassen

    Seit dieser Woche ist das Geschichte. Im Bundestag hat die Kanzlerin derart offensiv Wahlkampf gemacht, dass sogar die eigenen Leute überrascht wurden. Merkel warnte in deutlichen Worten vor einem rot-rot-grünen Bündnis. Fast schien es, als würde sie noch den Begriff „Rote Socken“ verwenden. Der Grund? In einer aktuellen Umfrage ist die Union auf den wohl tiefsten Wert überhaupt gerutscht. Das hat Merkel offenbar nicht kaltgelassen.

    "Der beste Weg für unser Land ist eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung mit Armin Laschet als Bundeskanzler", sagte Angela Merkel im Bundestag.
    "Der beste Weg für unser Land ist eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung mit Armin Laschet als Bundeskanzler", sagte Angela Merkel im Bundestag. Foto: Kay Nietfeld, dpa

    Ihre Intervention allerdings wird Laschet kaum helfen. So war schon der Schauplatz schlecht gewählt. Nur wenige Menschen sehen sich Bundestagsdebatten an. Es hängt deshalb von der Berichterstattung der nächsten Tage ab, wie stark das Wahlvolk von Merkels Volte Kenntnis nimmt. Eine einzelne Kraftanstrengung der Kanzlerin reicht nicht, um Laschet aus dem Umfragesumpf zu ziehen. Der Aachener muss jetzt hoffen, dass sie ihre Unterstützung verstetigt. Das Naturell der Kanzlerin und der Terminkalender des Wahlkämpfers liefern da aber keine entsprechenden Hinweise.

    Merkels Ausbruch wird den Einbruch bei der Union nicht stoppen. Am Ende ist er nur eine weitere Anekdote in der langen Reihe von Erzählungen, die sich um die 16-jährige Amtszeit der Kanzlerin ranken.

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