Die schwäbischen Kommunalpolitiker Katrin Albsteiger und Hans Reichhart steigen in der CSU auf. Beim Parteitag in Nürnberg wurde die Neu-Ulmer Oberbürgermeisterin Albsteiger, 37, zu einer von fünf stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Weitere Vizes sind die Europapolitiker Manfred Weber und Angelika Niebler, Digital-Staatsministerin Dorothee Bär und Europaministerin Melanie Huml.
Martin Sailer ist nicht mehr Stellvertreter - offiziell aus Altersgründen
Albsteiger erhielt mit 85,9 Prozent hinter Manfred Weber das zweitbeste Ergebnis der Parteivizes. Die ehemalige Bundestagsabgeordnete folgt als stellvertretende CSU-Vorsitzende dem Augsburger Landrat Martin Sailer. Er war erst vor zwei Jahren zum Vize gewählt worden, hatte sich aber durch mehrfache Kritik an der Corona-Politik der Staatsregierung den Zorn der CSU-Spitze zugezogen. Offiziell wird sein Ausscheiden damit begründet, dass die Parteisatzung erstmals vorschreibt, dass ein CSU-Vize unter 40 sein muss. Sailer ist 51. Parteichef Söder hatte als Begründung auch "vielfältige Verpflichtungen" Sailers genannt, der Landrat und Bezirkstagspräsident ist.
Günzburgs Landrat Hans Reichhart ist neuer Schatzmeister der CSU
Der Günzburger Landrat Hans Reichhart, 39, wurde zum Schatzmeister der CSU gewählt. Er erhielt 91,7 Prozent der Stimmen. Der langjährige Schatzmeister Thomas Bauer, Unternehmer aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, war nicht mehr angetreten. Der Jurist und frühere Bau- und Verkehrsminister Reichhart übernimmt die Verantwortung für die Parteifinanzen in keiner einfachen Zeit. Die Spendenbereitschaft der Menschen nimmt ab, die Finanzierung der Parteien wird immer kritischer unter die Lupe genommen. Zuletzt war im Zuge der Maskenaffäre um Georg Nüßlein und Alfred Sauter der Günzburger Kreisverband von Reichhart in Sachen Finanzen intensiv geprüft worden. Das Ergebnis der externen Prüfung war tadellos.