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Kommentar: Testgegner verweigern Schulbesuch: Es geht um Kinder, nicht ums Geld

Kommentar

Testgegner verweigern Schulbesuch: Es geht um Kinder, nicht ums Geld

Sarah Ritschel
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    Regelunterricht ist seit dem Schuljahresbeginn die Regel - für getestete Kinder.
    Regelunterricht ist seit dem Schuljahresbeginn die Regel - für getestete Kinder. Foto: Ulrich Wagner (Symbolbild)

    Bis zu 1000 Euro täglich müssen Eltern künftig dafür bezahlen, dass sich ihr Kind nicht in der Schule testet. Manche Familie mag genug Einkommen oder eine ausreichend gute Rechtsschutzversicherung haben, um das hinzunehmen.

    Eines aber sollten keine Mutter und kein Vater in Kauf nehmen: dass das Wohl und die Zukunft des eigenen Kindes in Gefahr geraten. Schülerinnen und Schüler, die keinen Testnachweis bringen und daher nicht am Unterricht teilnehmen dürfen, bekommen in jeder versäumten Probe die Note sechs. Das heißt nichts anderes, als dass sie im schlimmsten Fall die Klasse wiederholen müssen, ein ganzes Schuljahr verlieren.

    Auch Testgegner wollen das beste für ihre Kinder

    In den wenigsten Fällen ist es die Entscheidung des Kindes, einen Test abzulehnen. Gerade an Grundschulen, wo besonders viele Plätze leer bleiben, sind die Eltern der Grund. Natürlich wollen auch Testgegner das Beste für ihr Kind, keine Frage. Viele eint die Annahme, dass es Kindern mehr schadet als nützt, sich mehrmals wöchentlich Watte in Mund oder Nase zu stecken – auch wenn die Studienlage eine andere sein mag.

    Eltern sollten Kinder fragen, wie es ihnen ohne Schule geht

    Was aber erwiesen ist: Kinder leiden darunter, wenn sie lange isoliert und von ihren Freunden getrennt sind. Sie entwickeln sich langsamer, häufen Lernlücken an. Das haben die Monate des Schul-Lockdowns gezeigt. Aber es braucht nicht einmal Studien dafür.

    Mütter und Väter, die ihre Kinder genau beobachten, müssten das doch sehen – oder die Kleinen fragen, wie es ihnen mit der Situation geht. Muss ein Kind ein Schuljahr wiederholen, wird es dauerhaft aus seinem Klassenverband gerissen. Das Verpasste aufzuholen, ist mühsam und raubt Kindern ihre Kräfte. Gibt es ernsthaft Eltern, die das wollen können?

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