
Landkreis will Photovoltaikanlagen für möglichst viele Dächer

Plus Die Grünen in Aichach-Friedberg wollen Photovoltaikanlagen auf allen geeigneten Dachflächen von Gebäuden, die dem Landkreis gehören. So lief die Diskussion.
Das Wittelsbacher Land ist in Thema Energiewende nicht schlecht aufgestellt. Seit mehreren Jahren wird in Aichach-Friedberg mehr erneuerbarer Strom erzeugt als verbraucht. Auch der Landkreis selbst soll da noch besser als bisher schon dazu beitragen, beschloss der Bauausschuss des Kreistags. Auch wenn nicht ganz so, wie von den Antragstellern gewünscht.
Die Partei Bündnis 90/ Die Grünen beantragte nämlich, dass der Landkreis ab 2021 jährlich 60.000 Euro für den Anbau von Photovoltaikanlagen auf kreiseigenen Gebäuden im Haushalt aufnimmt. Dem Kreis gehören, abgesehen vom Landratsamtsgebäude selbst, beispielsweise die Gymnasien, Realschulen und andere Amtsgebäude im Landkreis. Auf mehreren Schulgebäuden, etwa dem Gymnasium in Mering, wird bereits Sonnenstrom produziert. Der Antrag zielte darauf, das flächendeckend umzusetzen.
Energiewende in Aichach-Friedberg: Beim Thema herrschte Einigkeit
Kreisrätin Claudia Eser-Schuberth sagte im Bauausschuss, jeder wisse, dass die Energiewende notwendig sei. "Es ist einfach sinnvoll, wenn wir das über Jahre hinweg auf allen Dächern haben", sagt Eser-Schuberth. Natürlich nur bei den Dächern, die geeignet seien. Dächer sollten eine gewisse Neigung haben, damit dort Sonnenenergie erzeugt werden kann. Außerdem sollte in den nächsten zwanzig Jahren keine Renovierung anfallen.
Beim Thema selbst herrschte Einigkeit. Landrat Klaus Metzger betonte, dass eigene Photovoltaikanlagen auch bei den Bürgern gut ankämen. Der Vorschlag der Verwaltung war aber zunächst, alle kreiseigenen Dächer mit einem externen Fachmann zu untersuchen und zu den Haushaltsberatungen eine Liste vorzulegen. Dort sollte dann vermerkt sein, bei welchen Dächern eine Photovoltaikanlage möglich ist. Erst dann solle über den Betrag im Haushalt abgestimmt werden. Auf Anfrage von Eser-Schuberth fügte die Verwaltung noch hinzu, dass die Beteiligung von Bürger-Energiegenossenschaften ebenfalls geprüft wird.
Geld im Haushalt von Aichach-Friedberg für Sonnenenergie?
Eser-Schuberth forderte dazu auf, für den originalen Antrag der Grünen mit 60.000 Euro zu stimmen, weil dann schon Geld im Haushalt eingeplant sei. Landrat Metzger sagte dazu: "Ich halte weniger davon, auf Verdacht Geld in den Haushalt zu stellen." Tatsächlich stimmten auch nur Eser-Schuberth selbst, Fraktionskollegin Katrin Müllegger-Steiger und Maria Posch (ÖDP) für den weitergehenden Antrag der Grünen. Neun Kreisräte stimmten dagegen. Dem Vorschlag der Verwaltung, eine Liste der möglichen Dächer zusammenzustellen und dann darüber zu entscheiden, stimmte der Bauausschuss dann einhellig zu.
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