Masern: Wenn die Impfung zur Pflicht wird
Plus Die mögliche Masern-Impfpflicht wird auch im Landkreis Aichach-Friedberg kontrovers diskutiert. Im Wittelsbacher Land liegt der letzte Masernfall schon eine Weile zurück.
Fieber, Husten, Schnupfen und Hautausschlag – was sich ungefährlich liest, sind Symptome der Masern. Weil die sogenannte Kinderkrankheit das Immunsystem schwächt, können auf die Masern Erkrankungen wie Bronchitis, Lungen- oder Gehirnentzündungen folgen. Seit Monaten wird in Deutschland über eine Masern-Impfpflicht diskutiert. Bisher müssen Eltern bei der Anmeldung im Kindergarten lediglich die Bescheinigung einer ärztlichen Impfberatung vorweisen. Anfang Mai hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn einen Gesetzesentwurf für eine Masern-Impfpflicht vorgelegt. Wie kommt diese Idee im Landkreis an?
So steht der Leiter des Gesundheitsamtes zur Masern-Impfpflicht
Friedrich Pürner, Epidemiologe und Leiter des Gesundheitsamtes im Landkreis Aichach-Friedberg, ist generell für das Impfen. Er sieht dennoch eine Impfpflicht bei Masern sehr kritisch. „Natürlich ist es sinnvoll, wenn man die Masern ausrottet. Die Frage ist, ob die Impfpflicht zum jetzigen Zeitpunkt das richtige Mittel ist“, erklärt er. Anders als bei den ausgerotteten Pocken, einer Krankheit, deren Sterberate bei 30 Prozent liegt und gegen die deshalb bis 1983 in Deutschland eine Impfpflicht galt, sehe er eine verpflichtende Masernimpfung nicht im Verhältnis zur Statistik. Weder die Zahl der tödlich endenden Erkrankungen – die Sterberate bei Masern liegt zwischen 0,01 und 0,02 Prozent – noch die Zahl der Masernerkrankungen sprechen aus Pürners Sicht derzeit für eine Impfpflicht.
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