
Rektor der Grund- und Mittelschule in Dasing verabschiedet sich


Nach zehn Jahren geht Helmut Lenz in den Ruhestand. Worauf er bei seiner Arbeit besonders Wert legte und was er seinem Nachfolger wünscht
Die Zukunft seiner Schüler war ihm wichtig. Die Bürokratie dagegen weniger. Er bemühte sich stets um eine gute Zusammenarbeit zwischen der Schule und der Gemeinde und ging trotzdem seinen eigenen Weg. Zehn Jahre war Helmut Lenz Rektor an der Grund- und Mittelschule Dasing. Nun verabschiedet er sich in den Ruhestand.
Nach seinem Studium in Augsburg unterrichtete Lenz viele Jahre an der Mittelschule Aichach. Er wurde Konrektor an der Grund- und Mittelschule Affing und ab 1999 Rektor an der Grund- und Teilhauptschule Griesbeckerzell-Obergriesbach. „Dort war alles klein und kompakt“, erinnert sich Lenz. Etwas zu klein für seinen Geschmack. 2007 wechselte er nach Dasing.
Schon damals legte er Wert auf eine harmonische Zusammenarbeit mit der Gemeinde. Als Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag baute er sich ein Netzwerk auf und stand in regelmäßigem Kontakt zu Kommune, Bauamt und Bürgermeister. „Es ist wichtig, dass man eine Ebene hat, auf der man miteinander reden kann“, betont der 64-Jährige. „Das ist die halbe Miete für so einen Job.“ In Dasing habe das immer gut funktioniert.
Dank ihm hat die Grund- und Mittelschule heute eine Schülerbibliothek. Gegen die wachsenden Verwaltungsarbeit wehrte er sich. „Mein Motto war immer: sei schneller als die Bürokratie“, erzählt Lenz. Gesunder Menschenverstand helfe oft mehr als alle Pläne und Statistiken. Außerdem setzte sich Lenz dafür ein, dass die Schule eine Berufsberaterin bekommt. „Es war nicht leicht, alle Gemeinderatsmitglieder davon zu überzeugen“, erinnert sich Lenz. Doch es gelang ihm. Seit acht Jahren bereitet Diplompädagogin Jutta Aichmüller die Schüler auf den Berufsalltag vor. Lehrstellen suchen, Praktika absolvieren, Bewerbungsgespräche führen – all das will gelernt sein, um nach der Schule erfolgreich ins Berufsleben zu starten. Ein Ziel, das für Lenz immer oberste Priorität hatte. „Mir war es wichtig, dass die Schüler nach ihrem Abschluss in Brot und Arbeit sind“, betont der 64-Jährige. Dafür müssten sie ranklotzen, aber fast alle Absolventen hätten am Ende eine Lehrstelle. „Es ist das größte Übel für mich, wenn ein Schüler neun Jahre lang bei uns war und am Ende vor dem nichts steht“, sagt Lenz. „Da wälzt man sich abends im Bett und fragt sich, wie es jetzt wohl mit ihm weitergeht.“ Er hat selbst drei Kinder, und auch ihnen machte er Druck, die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren. Auch sie hätten nun alle eine Arbeit. „Jetzt kann ich beruhigt aufhören“, sagt er lachend.
Leicht fällt es ihm allerdings nicht zu gehen. „Ich habe das immer gerne gemacht“, sagt er. „Aber man sollte dann aufhören, wenn nicht schon jeder froh ist, dass man geht.“ Für seine eigene Zukunft hat er noch keine konkreten Pläne. „Ich höre nicht auf, um auf hundert anderen Hochzeiten zu tanzen“, sagt er lachend. Ich muss erst einmal zu mir kommen.“ Das Wohnmobil bräuchte mal wieder Bewegung, im Garten und am Haus gebe es immer etwas zu tun und die kommunalpolitische Arbeit will weitergeführt werden. Was die Zukunft der Grund- und Mittelschule angeht, ist Lenz sich sicher: „Es wird hier gut weiterlaufen. In welche Richtung bleibt meinem Nachfolger überlassen.“ Dem wünscht er stets das nötige Quäntchen Glück, einen starken Rücken und das nötige Selbstbewusstsein, den eigenen Weg zu gehen. „Man braucht den Mut, eigene Prioritäten zu setzten.“
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