In Pöttmes war die Straße Augsburger Greppe am Hochwasser-Wochenende Anfang Juni erneut von Abschwemmungen betroffen. Von einem nahen Hanggrundstück liefen wieder Wasser und Schlamm nach unten. Das Thema kam in der Sitzung des Pöttmeser Marktgemeinderates zur Sprache. Bürgermeister Mirko Ketz äußerte sich verärgert darüber, dass es erneut Abschwemmungen gab. Bereits vor zwei Jahren hatten starke Regenfälle zu Hochwasser an der Augsburger Greppe geführt.
Ketz zufolge wäre das Wasser noch nicht einmal das größte Problem. Doch das Erdreich und der Dreck, die ebenfalls abgeschwemmt worden seien, hätten einen regelrecht zerstörerischen Charakter. Zum einen, weil beides schnell hart werde, wenn es nicht schnell entfernt werde. Zum anderen, weil es „horrende Folgekosten“ mit sich bringe, wenn zum Beispiel die Kanäle verstopft seien und saniert werden müssten.
Ketz: Folgen der Abschwemmungen „nicht hinnehmbar“
Mit dem Pächter des Grundstücks sei eine rechtzeitige Mulchsaat vereinbart gewesen, damit das Wurzelwerk den Boden stabilisiere und möglichst nur sauberes Wasser ablaufe. Das lasse sich immerhin noch abpumpen. Stattdessen sei die Fläche von einem anderen Landwirt bewirtschaftet worden, mit dem die Gemeinde keinen Pachtvertrag habe. Er habe dort Kartoffeln angepflanzt – und zwar so, dass die Abschwemmungen förmlich dort hätten zusammenlaufen müssen, wo sie letztlich herunterkamen, so Ketz sichtlich verärgert. Das sei „nicht hinnehmbar“.
Ketz dachte laut darüber nach, aus dem gemeindlichen Grundstück einen Blühstreifen zu machen. Das sei wirtschaftlicher, als immer wieder für viel Geld die Schäden durch Abschwemmungen zu beheben. Am Montag soll der Einbau einer Abflussrinne beginnen. Damit soll das Wasser abgeleitet werden, das vom Wald kommt.
Bürgermeister: Müssen technischem Hochwasserschutz konsequenter nachgehen
Matthias Bissinger (Bürgerblock) dankte dem Bauhof für die „gut ausgeführte Grabenräumung“ rund um Echsheim nach dem Sturzregen von Anfang Juni. Sie sollten helfen, die Situation für längere Zeit in den Griff zu bekommen, hoffte er. Ketz räumte ein, die Gemeinde müsse dem technischen Hochwasserschutz wie zum Beispiel der Räumung von Gräben „viel konsequenter nachgehen“. Der Bürgermeister weiter: „Da haben wir uns in den letzten Jahren manche Lässigkeit erlauben können.“ Doch die Starkregenereignisse nähmen spürbar zu.
Im nicht öffentlichen Teil seiner Sitzung revidierte der Pöttmeser Gemeinderat einen Beschluss aus dem Juni, wie Ketz auf Anfrage mitteilte. Damals hatte das Gremium mit großer Mehrheit beschlossen, dass der Bauhof vorerst weiter mit seinem Unimog aus dem Jahr 2009 auskommen muss und kein Ersatz beschafft wird. Stattdessen, so der Beschluss von vor einem Monat, solle die Lebensdauer des alten Fahrzeugs mit Reparaturen verlängert werden. Aufgrund „neuer Erkenntnisse“, so Ketz, habe die Rathaus-Verwaltung das Thema nun noch einmal im Marktgemeinderat vorgestellt. Zuvor hatten die Ratsmitglieder den alten Unimog in Augenschein genommen. Nun soll ein neuer Unimog des Typs U430 gekauft werden. Die Gemeinde investiert dafür 233.000 Euro.
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