Mit 100 Vereinen lässt es der Burschenverein beim Jubiläum richtig krachen
Trotz Tausender Besucher verläuft das Jubiläumsfest des Burschenvereins Sielenbach ohne Zwischenfälle. Der Höhepunkt sind die Fahnenweihe und ein stattlicher Festumzug.
Ein fulminantes Fest des katholischen Burschenvereins Sielenbach fand am Sonntag einen ebenfalls grandiosen Abschluss gefunden. Trotz vier Tagen des Feierns und natürlich Arbeitens von Mittwoch bis Samstag zeigten die Burschen und Mädels am Sonntagmorgen keinerlei Anschein von Erschöpfung. Nach vollen Festzelten bei der Rockparty am Freitagabend und beim bayerischen Abend mit Roland Hefter am Samstag beging der Burschenverein den großen Festtag am Sonntag mit 102 Vereinen. Rechtzeitig zu Beginn des Umzugs stoppte ein Regenschauer.
Zur Rockparty am Freitagabend mit den Bands H.A.T., bei der die aus Sielenbach stammende Sabine Breitsameter am Mikrofon überzeugte, und F.U.C.K. rissen die teilweise 100 Meter langen Schlangen an den Abendkassen nicht ab. Nach Angaben der Veranstalter waren es rund 2500 Besucher. Somit wurde die 2000er-Marke nach dem Maifeiertag zum zweiten Mal in der Festwoche gerissen.
2000 Gäste feiern mit Roland Hefter in Sielenbach
Auch beim bayerischen Abend am Samstag mit Roland Hefter und den Isarridern herrscht mit rund 2000 Gästen ein großer Andrang. Hefter hatte sogar ein Lied über "Sialabo" gedichtet und glänzte dabei mit Insiderwissen. Trotz des Riesenandrangs gab es keine negativen Vorkommnisse. Die Aichacher Polizei meldete am Sonntagmorgen "keinen einzigen Einsatz" auf dem Burschenjubiläum.
Der Sonntag begann mit einem Salutschuss, mit dem der Krieger- und Soldatenvereins Sielenbach das Dorf um 5.30 Uhr weckte. Die Burschen und Mädels waren da bereits weitgehend vor dem Zelt versammelt. Die beiden Vorsitzenden machten sich derweil mit der Blaskapelle Sielenbach auf einem Hänger auf den Weg, um alle Festdamen von zu Hause abzuholen. Auch sie trafen um 6.45 Uhr ein.
Um 7.30 Uhr begann die Invasion der Burschen- und Madlvereine aus nah und fern. Die meisten von ihnen kamen mit Bussen. Als Erstes zog der befreundete Musikverein aus Westenholz in das Zelt ein. Die Mitglieder hatten am Samstag den weiten Weg von Nordrhein-Westfalen nach Sielenbach auf sich genommen. Der Jubelverein, unterstützt von seinen Paten aus Laimering, stand am Eingang des Festzeltes Spalier, bis alle 102 gemeldeten Vereine eingezogen waren.
Martin Heitmeier von der Blaskapelle Sielenbach begrüßte am Mikrofon alle Vereine. Die Gäste konnten noch schnell eine Stärkung beim Weißwurstfrühstück einnehmen. Dann zogen Pater Norbert Rasim und seine Ministrantenschar mit der noch verhüllten Fahne unter den Klängen von "Simply the Best", die die Gruppe Outback anstimmte, in das bis zum letzten Platz gefüllte Zelt. Einige Vereine mussten aufgrund des Andrangs im Außenbereich untergebracht werden.
Musikalisch fand die Rockmesse ihren Höhepunkt mit dem Titel "Don't Stop Believing" ("Hör nicht auf zu glauben"). Dabei sangen die jungen Leute fleißig mit. Pater Norbert Rasim stellte eingangs fest: "Der Bittgang nach Maria Birnbaum vor einigen Wochen, bei dem so viele Burschen und auch der Patenverein teilgenommen haben, hat sich gelohnt, der Verlauf des Festes ist bislang grandios."
In seiner Predigt ging er auf die besonderen Werte ein, "die man sich auf die Fahne schreibt". Diese Werte hatte der Geistliche von Mesner Adolf Bauer auf einigen Holzstöcke anbringen lassen, die dann Burschen aus Laimering und Sielenbach mit Muskelkraft durchbrechen sollten. Lediglich bei den Tugenden wie Glaube, Sitte, Berufstätigkeit, Heimatliebe, Frohsinn und Scherz gelang dies Zweitem Vorsitzenden Jonas Schneider nicht. Denn Pater Norbert hatte in das Bündel der Stöcke eine Metallstange versteckt, um zu zeigen, wie wichtig diese Werte sind. Danach segnete der Pater die enthüllte Fahne, und es wurden Fahnenbänder angebracht.
Nach dem Gottesdienst herrschte beste Stimmung. Schon nach dem ersten Song der Party-Band Pitch-Black, die mittags aufspielte, stand mehr als die Hälfte des Publikums auf den Bierbänken. Kurzfristig gab es dennoch eine Trübung. Denn es sah so aus, dass der Umzug wegen eines Regenschauers womöglich verschoben werden muss. Aber um 13.45 stoppte der Regen, und die Sonne kam zum Vorschein. So konnte sich kurz nach 14 Uhr der Tross mit 102 Vereinen und neun Musikkapellen aus Sielenbach, Reichertshausen, Westenholz, Aindling, Thierhaupten, Kühbach, Dasing, Langenpettenbach und Sittenbach in Bewegung.
Der Festzug führte nach Maria Birnbaum und zurück. Den Weg säumten zahlreiche Schaulustige, deren Zahl auf über tausend geschätzt wurde. Allein an der Einmündung bei der Pfarrkirche versammelten sich mehrere Hundert Menschen. Nach über einer Stunde kamen Burschen, Festdamen und Patenverein wieder am Bierzelt an, die Partyband Pitch-Black sorgte erneut für Stimmung.
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