Photovoltaikanlage Dießen-Süd: Naturschützer blitzen ab
Der Dießener Bund Naturschutz sieht das geplante Solarfeld südlich von Dießen weiter kritisch. Im Markt Dießen verweist man aber auf andere Erfordernisse.
Nach der beschlossenen 4. Änderung des Flächennutzungsplans zugunsten der Freiflächen-Photovoltaikanlage Dießen-Süd und einem einstimmigen Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan durch den Marktgemeinderat ist die Gemeinde Dießen der Realisierung der Anlage einen Schritt näher gekommen. Die Verwaltung bereitet nun das baurechtliche Genehmigungsverfahren vor.
Seitens der Öffentlichkeit seien bei der jüngsten Auslegung der Planung keine Stellungnahmen zu dem Vorhaben eingegangen, berichtete Bürgermeisterin Sandra Perzul (Dießener Bürger). Von 27 beteiligten Fachstellen und Behörden haben sechs Bedenken oder Einwendungen geäußert.
Ausführlich ging die Bürgermeisterin auf eine Stellungnahme der Ortsgruppe des Bund Naturschutz' ein. Die Ortsgruppe verweist darin auf eine Empfehlung des Bundesamtes für Naturschutz, Photovoltaikanlagen vorrangig innerhalb von Ortschaften zu errichten, anstatt umliegende Freiflächen zu überbauen. Als Alternative nennt die Ortsgruppe die Parkplätze am Bahnhof. Auch der historische Fußweg zwischen Dießen und Raisting solle erhalten bleiben, so der Wunsch der Naturschützer.
Fußweg von Dießen nach Raisting wird wegen Photovoltaik teilweise verlegt
Die Parkfläche am Bahnhof sei ungefähr 11.000 Quadratmeter groß, erläuterte Perzul, im Planungsgebiet südlich von Dießen seien es rund 22.000 Quadratmeter, die die Gemeinde an Fläche nutzen werde. Seitens der Unteren Naturschutzbehörde habe die Gemeinde keine Stellungnahme erhalten, auch deshalb gehe man davon aus, dass die naturschutzrechtlichen Belange bei der Planung ausreichend berücksichtigt wurden.
Zum Thema Wege erklärte Perzul, dass der geplante Rad- und Wanderweg von Dießen nach Raisting bereits Bestandteil des neuen Flächennutzungsplans und des Bebauungsplans sei. Vor einiger Zeit habe die Gemeinde für diesen Zweck zwei weitere Grundstücke erwerben können. „Allerdings hakt es immer noch auf der Raistinger Flur“, räumte die Bürgermeisterin ein. Der von der Ortsgruppe des Bund Naturschutz' angesprochene Fußweg möge zwar historisch sein, eine Grunddienstbarkeit gebe es dafür allerdings nicht. Die Gemeinde habe auch nicht vor, diesen „Trampelpfad“ abzuschaffen. Wenn man von Dießen komme, so Perzul, könne man die ersten beiden Grundstücke im Bereich der PV-Fläche auf dem Pfad ganz normal überqueren wie bisher. Nur durch das südlichste Grundstück der PV-Fläche gehe der Weg nicht mehr mitten hindurch, sondern werde an die Seite verlegt und ende wie gewohnt an der Brücke über den Bach in Richtung Raisting. An der vorliegenden Planung werde nichts geändert, schloss Perzul.
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