
Brennende Strohballen in Gessertshausen: Kripo ermittelt


Auf einem Feld hat es zum zweiten Mal in Folge lichterloh gebrannt. Warum die Polizei von Brandstiftung ausgeht.
Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche haben auf einem Feld bei Gessertshausen Strohballen gebrannt. Die Polizei geht davon aus, dass jemand die Ballen vorsätzlich angezündet hat. Die Kriminalpolizei Augsburg hat die Ermittlungen zur Brandstiftung aufgenommen. Bisher sind der oder die Täter unbekannt.
Als die Meldung am Donnerstag mitten in der Nacht hereinkam, dass zwischen Diedorf und Gessertshausen schon wieder Strohballen brennen, konnte es der stellvertretende Kommandant der Diedorfer Feuerwehr, Klaus Rauberger, kaum glauben. Waren er und seine Mannschaft doch erst am vergangenen Freitagnachmittag zum gleichen Einsatz an dieser Stelle vor dem Ortseingang von Gessertshausen gerufen worden.
Als die Diedorfer Wehr in der Nacht kurz nach drei Uhr an dem Feld neben der B300 eintraf, standen die Strohballen schon voll in Flammen. Die Truppe aus Gessertshausen war als Erstes da gewesen und hatte schon mit dem Löschen begonnen. Beim zweiten Mal hätten sogar noch mehr als 100 Strohballen gebrannt, so Rauberger. Jeweils drei Ballen waren aufeinandergestapelt gewesen. Beim Brand in der Nacht standen Strohballen auf einer Fläche von 30 auf acht Metern in Flammen.
Brennende Strohballen in Gessertshausen: Das Löschen ist schwierig
Das Löschen eines solchen Brandes ist nicht ganz einfach: Das Wasser kann nicht einfach draufgespritzt werden, da es in die gepressten Ballen von außen nicht eindringt. Mit Baggern wurde das Stroh daher auseinandergerissen und auf dem Boden verteilt. Das Stroh musste anschließend über mehrere Stunden immer wieder neu gewendet und gelöscht werden. Mit einer Wärmebildkamera suchten die Einsatzkräfte nach Glutnestern. Wegen dieses hohen Aufwands waren rund 70 Feuerwehrleute im Einsatz. Bis sie endgültig abziehen konnten, dauerte es neun Stunden. Die Feuerwehrmänner mussten mit Atemschutz arbeiten. Wegen der hohen Belastung wird hier jede halbe Stunde abgewechselt. Am Feiertag war für die Einsatzkräfte dann erst einmal ausschlafen angesagt.
Bilder vom Brand der Strohballen sehen Sie hier

Von den Sirenen geweckt wurde in der Nacht auch der Gessertshauser Bürgermeister Jürgen Mögele. Trotz der Aufregung rund um die Vorfälle ist er froh, dass bei den Bränden keiner verletzt worden ist. Auch die Zugstrecke musste nicht gesperrt werden, die Züge mussten nur teilweise langsamer fahren. Jetzt sollten die Experten in Ruhe ermitteln dürfen, so der Bürgermeister. Allerdings fragt auch er sich angesichts des Verdachts der wiederholten Brandstiftung: „Wie kann man nur auf so eine Idee kommen?“ Mögele warnt jedoch davor, dass jetzt Personen im Ort verdächtigt werden, ohne etwas Genaues zu wissen.
Für eine Selbstentzündung der Strohballen in Gessertshausen ist es zu kalt
Der Leiter der Polizei Zusmarshausen, Raimund Pauli, bestätigt auf Nachfrage, dass in beiden Fällen der gleiche Landwirt betroffen ist. Der Schaden wurde im ersten Fall auf rund 6000 Euro geschätzt. Die Polizei hatte schon bei dem ersten Feuer den Verdacht einer Brandstiftung. Pauli: „Das hat sich nun erhärtet.“ Eine Selbstentzündung des Strohs könne bei den kühlen Temperaturen in der Nacht so gut wie ausgeschlossen werden, so der Polizeichef. Bei der Polizeiinspektion Zusmarshausen seien bisher noch keine Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, sagt Pauli. Die Brandspezialisten der Kripo Augsburg ermitteln jetzt.
Zeugen: Wer Verdächtiges beobachtet hat, soll sich bei der Polizei Zusmarshausen Telefon 08291/1890-0 melden.
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