Selbstscan-Kassen helfen nicht allen Kunden
Bei Selbstscan-Kassen spaltet sich die Meinung der Generationen. Einige Ältere wehren sich gegen den neuen Trend. Klassische Kassen sind vor allem für Senioren wichtig.
Die Digitalisierung schreitet voran - und wirkt sich inzwischen auch auf das Einkaufen aus. Service-Kräfte werden eingespart und durch Selbstscan-Kassen ersetzt. Die verbreiten sich enorm schnell, selbst in urigen Tante-Emma-Läden. Wenn die Entwicklung weiterhin so rasant verläuft, werden Seniorinnen und Senioren abgehängt.
Ältere Menschen scheinen die Selbstscan-Kassen weniger gut anzunehmen. Manche weigern sich nicht ohne Grund: Für sie ist der Plausch mit der netten Kassiererin ein Highlight des Tages. Vor allem als Rentnerin oder Rentner, wenn die Arbeit wegfällt und nicht mehr viele Freunde oder Bekannte bleiben. Viele Personen im sehr hohen Alter sind von Alterseinsamkeit oder sozialer Isolation betroffen. Wenn es keine klassischen Kassen mehr geben sollte, würde vielen Menschen eine wichtige Quelle der sozialen Interaktion wegbrechen. Es geht hier weniger um die Unfähigkeit, Artikel einzuscannen. Sondern vielmehr darum, dass Ältere dem Gang in das Geschäft eine größere Bedeutung zuschreiben als Jüngere, die das Einkaufen häufig als anstrengenden Akt abtun und es noch zwischen Arbeit, Verabredung und Hobby quetschen.
Die Entwicklung zu mehr Selbstscan-Kassen wird vermutlich nicht mehr aufzuhalten sein. Dennoch ist es wichtig, dass einige klassische Kassen mit menschlichem Personal bleiben - so können Mitarbeitende bei Problemen helfen oder ein kurzes Gespräch mit der Kundschaft führen. Das, was guten Service eben ausmacht. Dazu werden digitale Angebote nie in der Lage sein.
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Eine Tätigkeit die vorher vom Gewerbe angeboten wurde auf den Kunden abzuwälzen hat nichts mit Digitalisierung zu tun, sondern ist einfach nur eine Verschlechterung des Service. Der Marktbetreiber kann auf Lange Sicht personal sparen und seinen Gewinn erhöhen, aber ich als Kunde hab dadurch keinen Vorteil.
Warum sollte ich also diese Option nutzen?
Natürlich hat der Kunde eine Vorteil! Zeitersparnis! An der Kasse spare mir die Ware aus dem Einkaufswagen aufs Band und wieder in den Einkaufswagen zu legen.
@Edeltraud H: Das klappt nur, wenn sie im Einkaufswagen alles so platzieren, damit sie es mit dem Handscanner direkt erreichen. Könnte schwierig werden, wenn sie nur einen Korb dabei haben.
Man nennt dies "Arbeitender Kunde".
Das was hier bei uns an Selbstscankassen gibt, war vor über 10 Jahren in London Standard.
Dort gibt es heute Läden ohne Kassen und ohne Bargeld.
Aber im Land der Dichter und Denker ist halt alles sehr sehr träge
Tja, die Kassiererin konnte man ja auch nicht mehr aus den Glasscherbenvierteln Londons anreisen lassen....vielleicht hat man auch niemanden gefunden der für ein Taschengeld arbeiten geht.
Wann haben Sie das letzte Mal einen netten Plausch mit einer freundlichen Kassiererin miterlebt? Die Kommentatorin ist im wirklichen Leben wohl noch nicht ganz angekommen oder kauft selten selbst ein. Ich kenne keine Kassiererin, die nicht darauf schaut, dass die Schlange der Wartenden nicht zu lange wird. Und Senioren und Seniorinnen sind weniger tütelig als sich die Kommentatorin vorstellen kann. Auch sie werde hineinwachsen in die Selbstscannerei, und Servicepersonal ist sicher auch noch da – das vielleicht mehr Zeit für einen Plausch hat, wenn alles gut läuft. Deutschland hängt da eh wieder ein wenig hinterher – in Slowenien beispielsweise habe ich diese Kassen schon vor vielen Jahren.
Ich habe bis jetzt bei Selbstscankassen nur gute Erfahrungen gehabt.
Das Servicepersonal (sicher auch für Kontrolle zuständig) war stets hilfsbereit, sehr freundlich und unterhaltsam.
Ich kann hier den Kommentar von MARIA REICHENAUER nur voll zustimmen (mit Ausnahme Slowenien, da war ich noch nicht; aber in den USA und UK und auch speziell hier in Deutschland ist bzw. war das Servicepersonal Spitzenklasse)
Ich denke mal in Slowenien muss die Ehefrau nicht für die horrende Miete mitarbeiten bzw. sitzt man da im Eigentum.