In Deutschland sind im Jahr 2023 über 250.000 Menschen Opfer von häuslicher Gewalt geworden. Davon waren rund 70 Prozent der Betroffenen weiblich. Da viele Fälle aus Angst oder Scham nicht gemeldet werden, ist davon auszugehen, dass die Dunkelziffer deutlich höher liegt, so das Landratsamt Augsburg. Der „Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“ findet am Montag, 25. November, statt. Das Staatliche Gesundheitsamt wird an dem Aktionstag mit einem Infostand vor dem Landratsamt Augsburg von 12 bis 15 Uhr auf das Thema aufmerksam machen.
Ein zentrales Anliegen der Aktion ist es, das Handzeichen für häusliche Gewalt bekannter zu machen. Dieses ermöglicht den Betroffenen, unauffällig um Hilfe zu rufen. Die Handfläche wird hochgehalten, der Daumen nach innen genickt und von den restlichen vier Fingern umschlossen. Dadurch, dass die Opfer häuslicher Gewalt häufig unter ständiger Kontrolle und Überwachung stehen, kann das Handzeichen die Möglichkeit bieten, diskret auf die Situation aufmerksam zu machen. „Wir wollen sicherstellen, dass dieses Zeichen nicht nur von den Betroffenen selbst, sondern auch von potenziell Helfenden erkannt wird – ob in der Nachbarschaft, am Arbeitsplatz oder in der Öffentlichkeit“, betont Landrat Martin Sailer. „Natürlich löst das Zeichen das Problem häuslicher Gewalt nicht. Dennoch halte ich es für wichtig, das Zeichen geläufig zu machen: Zum einen eröffnet es die Möglichkeit, ohne Worte eine Notlage zu signalisieren. Zum anderen zeigt es Betroffenen, dass sie nicht alleine sind.“ (AZ)
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