Zu den zünftigen Volksmusikklängen ihres ortseigenen Musikvereins hat nun auch die Gemeinde Langweid in der Dreifach-Sporthalle das neue Jahr 2025 begrüßt – und dies keineswegs ohne augenzwinkernden Humor: „Neujahrsempfänge sind ja mittlerweile schon inflationär!“, ließ dritter Bürgermeister Günter Klein zu Beginn des bunten Abends schmunzelnd verlauten. „Aber unserer ist der Schönste!“ Ob dies tatsächlich der schönste aller Neujahrsempfänge im Landkreis gewesen ist, bleibt jedem Besucher selbst überlassen, doch sicherlich dürfte er aufgrund der geladenen Redner einer der spannendsten gewesen sein.
Zunächst oblag es jedoch dem ersten Bürgermeister Jürgen Gilg, die traditionelle Festveranstaltung zu Beginn des neuen Jahres zu eröffnen. Mit einigen wenigen, aber aussagekräftigen Worten zog der Rathauschef eine kurze Bilanz über die wichtigsten Themen, die die Langweider Bevölkerung 2024 ganz besonders berührt hatten. So sprach Gilg unter anderem sein Lob an die ehrenamtlichen Helfer bei der Hochwasserkatastrophe im Ortsteil Achsheim aus, erinnerte an die erneute Zertifizierung Langweids als Fair Trade-Stadt und zeigte sich zuversichtlich, was das großangelegte Projekt der Nahwärmeversorgung der Gemeinde anbelangt.
Doch Gilg verschloss bei seiner Ansprache auch nicht die Augen vor den etwas schmerzlicheren Dingen und sprach dabei insbesondere die finanziellen Belastungen der Kommune an – so würden etwa die beiden neuen Schulen mit insgesamt 100 Millionen Euro zu Buche schlagen, während gleichzeitig die Kreisumlagen steigen und die Steuereinnahmen sinken würden. „Das ist eine unglückliche Situation“, so das Gemeindeoberhaupt dazu.
Wenn eine Gesellschaft im Notfall funktioniert
Nach dieser kurzen Einführung traten schließlich zwei hochrangige Politiker ans Rednerpult: Die beiden bayerischen Landtagsabgeordneten Marina Jakob (Freie Wähler) sowie Manuel Knoll (CSU) sprachen gemeinsam ebenfalls ihren ehrlichen Respekt aus, was die Zusammenarbeit der Langweider Bürgerinnen und Bürger bei der vergangenen Hochwasser-Situation anbelangt. „Wenn es darauf ankommt, funktioniert es!“, sagte Jakob dazu. „Jeder hier hat die Sandsäcke gepackt und das macht Mut!“ Knoll konnte dem nicht widersprechen: „Es ist ein positives Zeichen, wie die Vereine in Langweid bei der Flut zusammengeholfen haben. Die Gesellschaft hat funktioniert!“ Und während die beiden Landtagsabgeordneten davor warnten, dass es klimatechnisch in diesem Jahr „vermutlich nicht besser“ werden würde, war es das Anliegen von Pfarrer Jürgen Stahl anschließend, den Bürgern dennoch eine neue Zuversicht zu geben: „Es geht vor allem um die Hoffnung. Und wir sind die Träger dieser Hoffnungen.“
Als Höhepunkt des Abends trat schließlich Bauingenieur Ralf Klocke von der LEW ans Mikrofon, um einen spannenden Fachvortrag über Langweids eigentliches „Wahrzeichen“ zu halten – den Lech. So erfuhr man durch dessen professionelle Ausführungen unter anderem, weshalb der Fluss einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz leistet, weshalb er unentbehrlich für die Sicherung der regionalen Trinkwasserversorgung ist und was mit dem Fließgewässer hinsichtlich des Klimawandels in der nahen Zukunft geschehen wird. „Alleine durch den Lech sind bereits viele tausend Arbeitsplätze entstanden“, so Klocke. Einen buchstäblich „kunterbunten“ Abschluss des Abends bot das große Buffet, bei welchem sich die Langweider Besucher noch über alle wichtigen Themen untereinander ausgetauscht haben. Der Musikverein Langweid führte musikalisch durch den bunten Abend
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