
18-Jähriger droht Lehrer am Neusässer Gymnasium zu erschießen

Plus Große Aufregung am Gymnasium in Neusäß: Ein 18-Jähriger wird von der Polizei aus dem Klassenzimmer abgeführt, weil er seinem Lehrer gedroht haben soll. Es gibt offene Fragen.

Ein Jugendlicher soll damit gedroht haben, einen Lehrer zu erschießen. Am Donnerstagvormittag wurde der junge Mann von der Polizei deshalb aus seinem Klassenzimmer am Neusässer Justus-von-Liebig-Gymnaisum abgeführt. Die Polizei bestätigt den Vorfall auf Nachfrage unserer Redaktion. Weshalb der junge Mann dem Lehrer mit dem Tod gedroht haben soll, ist unklar.
Polizei führt Gymnasiasten in Neusäß ab
Wie ein Sprecher der Polizei Gersthofen erklärt, wurden die Beamten am Donnerstag von der Schulleitung über die am Mittwoch angedrohte Straftat informiert. Wie ernst die Ansage des 18-Jährigen war, war nicht abzuschätzen. Die Polizei rückte mit zwei Streifenwagen und mehreren Beamten an und nahm den 18-Jährigen mit. Der junge Mann wurde am Donnerstag von der Polizei in Gersthofen befragt. Außerdem durchsuchten die Ermittler das Zimmer des Schülers, der bei seinen Eltern im westlichen Landkreis Augsburg lebt. Dort haben die Ermittler eine sogenannte Softair-Pistole gefunden. Das sind oft täuschend echt aussehende Replikate von Schusswaffen, die aber keine lebensgefährlichen Verletzungen herbeiführen. Eine scharfe Waffe fanden die Ermittler im Zimmer des Schülers nicht, so die Polizei. Der junge Mann sei inzwischen wieder auf freiem Fuß.
Gegen ihn wird wegen Bedrohung sowie Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten ermittelt. Der Schulleiter des Justus-von-Liebig Gymnasiums, Stefan Düll, erklärt im Gespräch mit unserer Redaktion, warum er die Polizei informiert habe: "Wir haben Kenntnis davon erlangt, dass es um eine Straftat geht."
Schulleiter: Es besteht keine Gefahr für die Schulfamilie
In welcher Form diese Straftat angekündigt wurde, wollte der Schulleiter nicht kommentieren. Er sagt: "Der Schüler stand dem Lehrer nicht unmittelbar gegenüber." Vielmehr sei es eher eine Art Ankündigung des 18-Jährigen gewesen. Der Schüler hätte wissen müssen, dass derartige Aussagen Konsequenzen nach sich ziehen, sagt der Direktor. "Man sollte auch als junger Mensch wissen, dass es Dinge gibt, die man nicht machen sollte", so Düll weiter. Er beruhigt aber auch: "Es besteht keinerlei Gefahr für ein Mitglied der Schulfamilie, davon gehe ich aus."
Welche Folgen die Ankündigung des Schülers nach sich ziehen wird, bleibe abzuwarten. Abschließend könne man den Vorfall erst nach Abschluss der Ermittlungen bewerten, erklärt der Schulleiter. Danach werde gegebenenfalls ein schulisches Disziplinarverfahren gegen den 18-Jährigen eingeleitet. Düll geht davon aus, dass der Jugendliche, der damit gedroht haben soll, einen Lehrer zu erschießen, in den kommenden Tagen nicht am Unterricht in Neusäß teilnehmen wird.
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