Die Nachricht vom Einsturz der Carolabrücke in Dresden war für viele ein Schock. Sie hat eine breite Debatte über die Infrastruktur in Deutschland ausgelöst. Fast schon beruhigend zu hören: Die Brücken im Augsburger Land sind zumindest entlang der Autobahnen sowie der Bundes- und Staatsstraßen in keinem schlechten Zustand. Das Staatliche Bauamt Augsburg prüft regelmäßig jede dieser Brücken im Drei-Jahres-Rhythmus. Für Brücken, die im letzten Sommer vom Hochwasser betroffen waren, stand im Anschluss eine Sonderprüfung an. Das galt auch für die Schmutterbrücke in Fischach an der Staatsstraße 2026. Die Brücke war allerdings schon vorher aufgefallen.
Die Schmutterbrücke in Fischach wurde 1970 errichtet. Im Laufe der Jahrzehnte wurden an ihr immer wieder Schäden festgestellt und ausgebessert. Nach über 50 Jahren reichten diese kleinen Baumaßnahmen nicht mehr aus, um die Verkehrssicherheit und den Bestand des Bauwerks zu sichern. Eine umfangreiche Instandsetzung wurde erforderlich, wie das Bauamt Ende Juni 2024 mitteilte. Im Herbst war dafür die erste Brückenhälfte einseitig abgesperrt, im Frühjahr ist die andere Seite dran. Komplett saniert werden dabei die beiden Gehwege, der Asphaltfahrbahnbelag, die Betonoberflächen, die Entwässerungsleitungen und Teile der Uferbefestigung.
Wer sich wie ein Gemeinderat auf einer der letzten Marktgemeinderatssitzungen fragt, warum die Fahrbahn nach der ersten Bauphase, die im November abgeschlossen wurde, auf der sanierten Seite Richtung Langenneufnach beim Überfahren holperig klingt, für den hat Robert Moser vom Staatlichen Bauamt eine Erklärung: „Wir haben ein Provisorium verlegt, eine Binderschicht; diese ist naturgemäß rauer.“ Sobald die zweite Seite fertig sein wird, könne dann die abschließende Deckschicht über beide Fahrbahnen gezogen werden. Dabei ging auch die jetzt noch höhere Kante zwischen altem und neuem Fahrbahnbelag verloren.
Im Frühjahr ist wieder Geduld gefragt
Nötig dafür ist eine weitere länger dauernde einseitige Absperrung, die keinen Autofahrer erfreuen dürfte. Bürgermeister Peter Ziegelmeier versteht, dass mancher schon im Herbst über das Dauerrot an der Ampel verärgert war, sagte er bei der letzten Bürgerversammlung. Doch er halte die Sanierung für wichtig. „Was wir nach meiner festen Überzeugung für die nächsten Generationen in erster Linie brauchen, ist eine ordentliche Infrastruktur“, ergänzte er. Laut Bauamt investiert der Freistaat Bayern bei dieser Baumaßnahme rund 900.000 Euro.
Damit die Verkehrsbelastung an der Schmutterbrücke so gering wie möglich ausfalle, sei eine Vollsperrung vermieden worden. „Wir haben uns auch entschieden die Sanierung in zwei Hälften aufzuteilen“, erklärt Abteilungsleiter Moser vom Bauamt. Zunächst sei die Seite in Fahrtrichtung Langenneufnach instandgesetzt worden, „ab Frühjahr erfolgen die Arbeiten für die andere Brückenhälfte in Fahrtrichtung Gessertshausen“. Diese zweite einseitige Absperrung soll Anfang April beginnen. Zuvor müssten noch die Strom- und Datenkabelbetreiber, LEW und Telekom, ihre Vorarbeiten leisten. Die Sperrung dauere bei pünktlichem Baubeginn bis Ende Juli. Der beidseitige Verkehr werde in dieser Zeit wieder über eine Ampelschaltung einspurig vorbeigeführt.
Was es nicht geben wird an der Hauptstraße in Willmatshofen auf Höhe der Bushaltestelle, ist ein Zebrastreifen. Nach Rücksprache mit der Straßenbehörde, die für diese Kreisstraße zuständig ist, sei diese Lösung verkehrstechnisch als nicht sicher eingestuft worden. „Die Damen, die diesen Zebrastreifen beantragt haben, sind sehr verständnisvoll“, sagte Bürgermeister Peter Ziegelmeier nach der letzten Gemeinderatssitzung. Momentan werde mit der Behörde geprüft, ob eine Fußgängerampel eingerichtet werden könne, die nur bei Bedarf den Verkehr stoppt. Davon könnten dann, wie berichtet, auch ältere Menschen auf dem Weg zu Kirche und Friedhof profitieren. Ebenfalls eine Absage erteilte der Gemeinderat einem Betreiber, der eine Fotovoltaik-Freiflächenanlage in Willmatshofen errichten wollte. 2010 und 2022 seien dazu bereits Grundsatzbeschlüsse gefallen, so Ziegelmeier. Ein Fotovoltaik-Ausbau in der Fläche sei in Fischach nicht nötig. Es gebe genügend Dachflächen, die für Solarmodule genutzt werden könnten. Daran habe sich nichts geändert. „Momentan sind wir in Verhandlungen zu Naturfreibad und Busbahnhof“, so der Bürgermeister.
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