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  3. Augsburg: Bürger kämpfen gegen Abriss einer historischen Villa

Augsburg
20.02.2021

Bürger kämpfen gegen Abriss einer historischen Villa

Diese Villa in der Hochfeldstraße 15 soll abgerissen werden und einem großen Wohnungsbau weichen.
Foto: Silvio Wyszengrad

Plus Ein Investor will eine alte Villa in der Hochfeldstraße abbrechen, um einen großen Neubau zu errichten. Nachbarn und Fachleute schlagen Alarm. Greift die Stadt zu neuen Mitteln, um historische Bausubstanz zu retten?

Sie sieht fast aus wie ein romantisches kleines Schlösschen, diese alte Villa in der Hochfeldstraße 15. Nachbarn lieben das Gebäude, das eine interessante Geschichte hat. Wie lange die Villa noch existiert, ist fraglich. Der neue Eigentümer hat bei der Stadt einen Antrag auf Abbruch gestellt, um ein großes modernes Wohngebäude zu errichten. Nun fordern Bürger, die Villa zu retten, auch wenn sie nicht unter Denkmalschutz steht. In Augsburg sei in den vergangenen zu viel historische Bausubstanz verloren gegangen.

Anwohner Werner Petrak sagt, "diese Villa hat Charakter." Für ihn sei es unvorstellbar, das alte Gebäude abzureißen und stattdessen einen deutlich größeren Neubau hinzustellen. Aus seiner Sicht würde er den Charakter des historischen Bismarckviertels empfindlich stören. Petraks Wunsch: "Die Stadt sollte dafür sorgen, diese Villa zu erhalten."

Investor macht marode Bausubstanz geltend

Der neue Eigentümer hat ganz andere Pläne. Maximilian Wolf hat bei der Stadt den Abbruch des alten Gebäudes und einen größeren Neubau mit zehn Wohneinheiten und Tiefgarage beantragt. Wolf sagt, ursprünglich habe er die Villa sanieren wollen. Doch dann habe man größere Schäden im Anbau festgestellt. Das Haus drohe zu kippen. Wolf erklärt seinen Schwenk hin zum Neubau aber nicht nur mit einer maroden Bausubstanz, sondern auch mit finanziellen Gründen. "Ich habe die Villa für mehrere Millionen Euro gekauft und trage das wirtschaftliche Risiko."

Der Investor versichert, er werde alles daran setzen eine architektonisch passende Lösung für das Viertel zu finden. Auch die alte Rotbuche im Garten der Villa werde mit großem Aufwand erhalten und die Baumkrone eigens gesichert.

Fachleute befürchten bei Abriss einen Domino-Effekt

Doch nicht nur Anwohner sehen den geplanten Abriss kritisch. Auch Fachleute wie die beiden Augsburger Architekturhistoriker Barbara Wolf und Gregor Nagler sehen wichtige Gründe, warum dieses Gebäude erhalten werden sollte. Zum einen verweisen sie auf die besondere Baugeschichte, die es auch für den Touristen interessant mache. Danach wurde die Villa um 1902 von den Architekten Albert Jack und Maximilian Wanner errichtet. Das Architekturbüro zählte um 1900 zu den erfolgreichsten und angesehensten in Augsburg. "Von ihm wurden ganze Areale mit großbürgerlichen Häusern bebaut", so Nagler. Bauherr der Villa war damals der Unternehmer Hermann Diesel, ein Vetter des berühmten Ingenieurs und Erfinders Rudolf Diesel.

Zwar wurde die ursprüngliche Jugendstil-Villa im Krieg schwer beschädigt und danach in etwas einfacherer Form wieder aufgebaut. Deshalb steht sie nicht unter Denkmalschutz. Aus Sicht der beiden Architekturexperten bildet sie aber zusammen mit den benachbarten Reihen- und Mietshäusern an der Hochfeld-, Neidhart- und Lessingstraße eine in sich geschlossene, aufeinander abgestimmte und reizvolle Baugruppe. Diese würde mit den Wegfall eines kompletten Gebäudes empfindlich gestört, meinen sie. Zu befürchten sei auch, dass mit dem Abriss der Villa ein Domino-Effekt einsetzt und weitere Altbauten platt gemacht werden. Gerade historische Viertel seien für Investoren im Wohnungsbau attraktiv, weil viele Menschen dort gerne wohnen wollen.

Erhaltungssatzung für Villa gefordert

Zusammen mit Barbara Wolf fordert er deshalb, die Villa mit Blick auf eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erhalten und zu sanieren, wie ursprünglich geplant. Notfalls müsse die Stadt dies mit einer Art Mileuschutz durchsetzen. Dies sei mit einer Erhaltungssatzung in bestimmten Gebieten möglich. Dieses Instrument werde in einigen anderen deutschen Städten bereits angewandt.

Die Frage ist jetzt: Wie wird die Stadt mit dem Streitfall umgehen? Nach Angaben des Baureferats ist über den Antrag für einen Neubau in der Hochfeldstraße 15 noch nicht entschieden. Nach erster kursorischer Vorprüfung werde das Bauvorhaben jedoch durch mehrere Fachämter abgelehnt.

Das Baureferat will neue Wege gehen

Offenkundig versucht man auch bei der Stadt, die alte Villa zu retten. Stella Plazibat vom Referat teilt mit: Auch in der Bauverwaltung sei man der Auffassung, dass das gesamte Bismarckviertel mit seinen beeindruckenden Gründerzeitgebäuden und seiner größtenteils noch erhaltenen alten Bausubstanz, unabhängig von ihrer Denkmaleigenschaft, in ihrer heute noch vorhandenen Ursprünglichkeit erhalten werden sollte. Zwischenzeitlich wurde auch untersucht, ob die Villa nachträglich in die Denkmalliste aufgenommen werden kann. Dies sei vom Landesamt für Denkmalpflege nach eingehender Prüfung verneint worden. Für den Abbruch ist damit keine Genehmigung nötig.

Trotzdem scheint es die Chance zu geben, in Augsburg neue Weg zu gehen. Denn auch in der Bauverwaltung hält man in diesem Fall eine Erhaltungssatzung für wünschenswert. Diese werde nun angestrebt. Dieses Instrument im Baugesetzbuch kann man anwenden, um die städtebauliche Eigenart eines Gebiets zu erhalten. Voraussetzung ist, vereinfacht gesagt, dass dort Bauten vorhanden sind, die das Ortsbild prägen oder sonst von städtebaulicher, geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung sind. '"Wir sehen die rechtlichen Kriterien im Bismarckviertel erfüllt", so Stella Plazibat. Die Bauverwaltung werde dazu im März im Bauausschuss einen Bericht vorlegen.

Dann wird sich zeigen, ob eine solche Satzung für das Bismarckviertel erlassen wird, um die alte Villa in der Hochfeldstraße zu retten. Das wäre neu in Augsburg.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Erfreulicher Kurswechsel beim Erhalt von Altbauten in Augsburg

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Die Diskussion ist geschlossen.

20.02.2021

>> "Ich habe die Villa für mehrere Millionen Euro gekauft und trage das wirtschaftliche Risiko." <<

So ist das, der Eigentümer trägt das Risiko und urban hochnäsige Aktivisten schaffen an...

Vielleicht doch besser das Geld in Einfamilienhäuser stecken?

21.02.2021

Wer das Geld hat, hat das Sagen: So ist es eben nicht, Herr P. Wer das Geld hat, hat nämlich auch die Verantwortung.

Verantwortung sich im Vorfeld darüber bewusst zu sein, dass hier ein Grundstück erworben wird, auf dem eine 100 Jahre alte Rotbuche steht und ein historisches Gebäude.