Sanierung dieser alten Augsburger Kaserne wird eine Herausforderung

09.02.2021

Plus Die Hindenburgkaserne in Augsburg ist nicht das geeignetste Objekt für den Freistaat, um ein wohnbaupolitisches Zeichen zu setzen. Er sollte lieber an anderer Stelle vorankommen.

Es ist ein Versuch, um Wege aus der Preisspirale im Wohnungsbau zu finden: Die Stadt verkauft auf dem Sheridan-Areal einige Grundstücke an Wohnbauprojekte, die ihr förderwürdig erscheinen. Nicht der höchste Preis, sondern das beste Konzept sollen den Ausschlag geben. Dass solche Konzeptvergaben der Ausweg aus der Wohnungsnot für die breite Masse sind, kann man bezweifeln. In einer neu gegründeten Genossenschaft oder einer Baugemeinschaft zu bauen, kann Nerven kosten. Es gibt keinen Bauträger, der alles regelt, sondern das muss die Bauherrengemeinschaft selbst hinbekommen. Im besten Fall schweißt das zusammen und man spart sich viel Geld. Einen Versuch ist dieses Experiment darum auf jeden Fall wert.

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Kaserne in Augsburger Calmbergstraße ist heruntergewohnt

Anders als bei den Sheridan-Neubauten handelt es sich bei der Hindenburgkaserne um ein über Jahrzehnte heruntergewohntes Sanierungsobjekt. Das birgt für den Investor Risiken, die er sich von den künftigen Bewohnern gut bezahlen lassen wird. Eine Baugemeinschaft käme bei Kostensteigerungen in arge Bedrängnis.

Ob die Hindenburgkaserne das geeignetste Projekt für ein wohnungspolitisches Bekenntnis des Freistaats ist, kann man also anzweifeln. Das Land sollte aber an anderer Stelle aus den Startlöchern kommen: Eine Entlastung würde der Bau des geplanten Bayernheim-Komplexes mit hunderten geförderten Wohnungen an der Berliner Allee bringen. Angekündigt wurde er vom Freistaat vor zwei Jahren. Richtig viel passiert ist bisher noch nicht.

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