
Superblitzer erwischen in Augsburg über 8000 Verkehrssünder


Die Polizei ist mit den modernen Mess-Säulen in Augsburg sehr zufrieden. Deren Wirkung reiche über das reine Blitzen weit hinaus.
Die „Superblitzer“ in Augsburg zeigen Wirkung. Rund 8000 Mal lösten die kombinierten Rotlicht- und Tempoblitzer im vergangenen Jahr aus – für 815 Autofahrer bedeutete das ein Fahrverbot, teilt die Polizei auf Anfrage mit.
Seit Dezember 2016 stehen die modernen Messsäulen an vier Straßen im Stadtgebiet. Standorte sind die Schaezlerstraße, die Inverness-Allee sowie zweimal die Friedberger Straße – einmal auf Höhe Localbahn und auf Höhe Chippenham-Ring, Friedberg. Sie können nicht nur Rotlichtverstöße erkennen, sondern auch, ob ein Verkehrsteilnehmer zu schnell unterwegs ist. 2018 stellten sie 1193 Rotlichtverstöße beziehungsweise kombinierte Geschwindigkeits- und Rotlichtverstöße fest. 6814 Mal blitzten sie bei einem reinen Geschwindigkeitsverstoß, so Polizeisprecher Siegfried Hartmann.
Die Zahlen sind etwas niedriger als 2017 (8453 Tempo- und 1264 Rotlicht-Sünder). Das könne allerdings damit zu tun haben, dass der Blitzer am Chippenham Ring längere Zeit ausgefallen war, vermutet Hartmann. Im Februar hatte ein Unbekannter unter anderem die rote Verglasung der Messsäule zertrümmert und mehrere Tausend Euro Schaden verursacht. Der Blitzer war danach mehrere Wochen funktionsunfähig.
Augsburger Verkehrsteilnehmer fahren deutlich langsamer
Die Polizei ist mit der Wirkung der Blitzer zufrieden. „Aus Sicht der Verkehrspolizei sind die Erfahrungen mit den Messanlagen durchweg positiv“, so Hartmann. Im Einwirkungsbereich der Anlagen sei eine deutliche Reduzierung der Geschwindigkeit erkennbar. Gerade ortskundige Fahrer verlangsamten schon ein gutes Stück vor den Blitzern ihr Tempo. „Damit erfüllen sie genau den beabsichtigten Zweck“, so der Polizeisprecher. Die „alten“ Blitzanlagen (Bgm.-Ackermann-Straße, Pilgerhausstraße, Hans-Böckler-Straße, Lechhauser Straße und Blücherstraße), die noch mit Film arbeiteten, wurden mittlerweile außer Dienst genommen.
Wo die Autofahrer in Augsburg am ehesten rasen, wollte Polizeisprecher Siegfried Hartmann nicht verraten – zu unterschiedlich seien die Verkehrsverhältnisse und die Messzeiten an den verschiedenen Standorten. Zum Hintergrund: Die Blitzsäulen sind nicht alle rund um die Uhr in Betrieb. Man wolle Autofahrern kein Gefühl der Rundumüberwachung geben, heißt es dazu. Auch die Auswertung einer 24-Stunden-Überwachung dürfte personell nur schwer zu bewerkstelligen sein – schließlich muss jedes Bild angeschaut werden, bevor Autofahrer eine Verwarnung oder ein Bußgeld bekommen. Tendenziell liegen aber die meisten Verstöße wohl an der Inverness-Allee und am Chippenham-Ring vor, so Hartmann.
Derzeit sei nicht geplant, die Superblitzer an weiteren Standorten zu installieren, so Hartmann. Dafür könnte die Polizei ab 2020 einen Blitz-Anhänger bekommen, der an Strecken mit vielen Tempoüberschreitungen aufgestellt wird.
In Augsburg läuft im Verkehr längst nicht alles wie es soll. Mehr zur Situation von Fahrradfahrern hören Sie in unserem Podcast.
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Die Diskussion ist geschlossen.
"Man wolle Autofahrern kein Gefühl der Rundumüberwachung geben, heißt es dazu."
Hm, merkwürdig. Beim Telefonieren, Surfen, Flugreisen buchen und seit Neuestem auch am Königsplatz flanieren ist 24-Stunden-Überwachung kein Problem. Nur für den Autoverkehr gelten andere Maßstäbe?
Gefühl =!= Tatsache. Schon einmal die Verkehrsüberwachungskameras gesehen?