Das eingezäunte Areal neben dem Oberhauser Bahnhof, auf dem einst ein Spielplatz war, ist Augsburgs Platz der Hoffnungslosigkeit. Hier treffen sich die Alkohol- und Drogensüchtigen, manche von ihnen sind obdachlos. Je nach Tageszeit sind einige Menschen ansprechbar, vielleicht weil sie gerade beim Arzt ihre Methadon-Substitution erhalten haben. Ihre Verfassung schwankt extrem. Es gibt auch traurige Szenen, in denen zugedröhnte Menschen besinnungslos auf dem Asphalt liegen oder apathisch auf einer der Bänke kauern. "Wir sind der Bodensatz der Gesellschaft", sprach unlängst eine Frau aus der Suchtszene die bittere Wahrheit aus. Die meisten Augsburger werden mit dem, was am Helmut-Haller-Platz tagtäglich geschieht, nicht konfrontiert. Manche schauen auch bewusst weg, weil sie das Elend nicht sehen können oder wollen. Seit einigen Wochen hat sich die Situation aber verändert.
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