Der Welterbe-Titel für Augsburg ist kein Selbstläufer
Plus Auf die Liste der Unesco zu kommen, war ein hartes Stück Arbeit. Doch wohin geht jetzt die Reise? Ein Gespräch mit zwei Experten, die selbst noch viele Fragen haben.
Es ist Donnerstag, 14 Uhr. Vor der Touristeninformation am Rathausplatz steht eine große Besuchergruppe und wartet auf eine Stadtführung. 2000 Jahre Geschichte verpackt in zwei Stunden soll es geben. Ob es dabei auch um das historische Wassersystem gehen wird, für das Augsburg jüngst den Titel Weltkulturerbe der Unesco bekommen hat? Kathrin und Martin Kaibel, die bei der Führung dabei sein werden, wissen es nicht. Sie wussten bislang überhaupt nicht, dass Augsburg auf der Welterbeliste steht. Das Paar aus Aachen ist aus anderen Gründen in Augsburg: Eine ehemalige Bekannte hat hier gewohnt und will zeigen, was Augsburg zu bieten hat.
"Unesco-Welterbe zu sein, ist keine Erfolgsgarantie"
Wie den Kaibels geht es einigen Touristen, die wir an diesem Nachmittag befragen. Der Unesco-Welterbetitel für Augsburg ist ihnen nicht oder nur vage präsent. Für das Thema an sich zeigen die Augsburg-Besucher aber Interesse. Das lässt sich an der Auswahl an Flyern ablesen, die sie aus der Touristeninformation tragen. Das Faltblatt „Die 22 Stationen des historischen Augsburger Wassersystems“ und den dazu passenden Führer haben einige in der Hand. Immer wieder treffen wir auch auf Besucher, die schon besser informiert sind und tatsächlich des Welterbe-Titels wegen nach Augsburg gekommen sind. So wie Anna und Karl Barnsteiner aus München. „Zwar stand Augsburg schon länger auf unserer Agenda, ein Zeitungsbericht über die Verleihung des Titels hat aber den letzten Impuls gegeben.“, sagen sie.
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