
Freistaat gibt Geld für den Färberturm
Das Bauwerk im Textilviertel, das aus dem Jahr 1795 stammt, wird derzeit saniert
Die Sanierung des Färberturms im Textilviertel wird mit 144000 Euro aus dem Entschädigungsfonds unterstützt. Das gab Kunstminister Bernd Sibler vor Kurzem in München bekannt: „Der Augsburger Färberturm ist ein herausragendes kulturhistorisches Zeugnis. Auf einzigartige Weise dokumentiert er als eines der letzten Zeugnisse der vorindustriellen Textilherstellung die Geschichte der Stadt Augsburg.“ Der Färberturm entstand um 1795. Er ist in Augsburg das letzte noch bestehende Exemplar dieses Bautyps und zusammen mit dem noch vorhandenen Flügel der Schüle’schen Kattunfabrik eine der letzten Einrichtungen der vorindustriellen Textilherstellung. Der von Bächen durchzogene Lechgries beherbergte schon im ausgehenden 18. Jahrhundert von Fließgewässern abhängige Gewerbebetriebe, zum Beispiel des Bleicher- und Färberhandwerks. Aus diesen heute fast vollständig untergegangenen Anlagen entwickelte sich vor allem durch die Bautätigkeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts die Augsburger Textilindustrie. Diese prägte die Stadtgestalt samt ihrer Sozialstruktur und war für den süddeutschen Raum kennzeichnend. Die Sanierung umfasst die Gesamtinstandsetzung des Bestandes. Außerdem soll ein neuer Raum im Obergeschoss als denkmalgerechte Haus-in-Haus-Lösung geschaffen und die bisher vollständig fehlende Haustechnik eingebaut werden. Eigentümerin des Turms ist die Stadt Augsburg. Der Entschädigungsfonds wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst verwaltet und gemeinsam vom Freistaat und den Kommunen getragen. Die Maßnahme ist mit dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege abgestimmt. (AZ)
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