
Eine stärkere Ausbreitung des Coronavirus kann nur vermieden werden, wenn alle ihren Beitrag leisten. Strengere Regeln der Stadt dienen dafür als Signal.
Die Stadt München wird die Zügel fester anziehen: Wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen dort den kritischen Grenzwert überschreitet, tritt ein stadtweites, nächtliches Alkoholverbot in Kraft. Oberbürgermeisterin Eva Weber hat solche und andere Maßnahmen nun auch für Augsburg ins Auge gefasst, denn auch hier stieg die Zahl der Corona-Infizierten zuletzt stark an. Ein Grund, in Panik zu verfallen, ist das nicht. Es gibt keinen überproportionalen Anstieg und aktuell auch keine Überlastung in den Krankenhäusern der Region. Dennoch hat die Stadt Recht, wenn sie ein Signal setzt, um die Bürger wieder mehr für die Corona-Regeln zu sensibilisieren. Offenbar haben viele von uns deren Notwendigkeit über den Sommer verdrängt.
Augsburg wird Corona-Verstöße strikter verfolgen
Und trotzdem: Manche städtische Regelung könnte bei den Bürgern noch auf Widerstand stoßen. Wie zum Beispiel will Oberbürgermeisterin Weber erklären, dass private Feiern nur noch für einen eingeschränkten Personenkreis zulässig sind (was ohnehin schwer zu kontrollieren ist), während beim Vergnügungspark auf dem Plärrer hunderte Menschen zugelassen sind? Die geltenden Hygieneregeln allein reichen als Rechtfertigung nicht; sie können auf dem Plärrer ebenso umgangen werden, wie nachts auf der Maxstraße oder tagsüber auf dem Stadtmarkt.
Das alles macht deutlich: Eine stärkere Ausbreitung des Coronavirus kann nur vermieden werden, wenn alle ihren Beitrag leisten – beim Familienfest oder in der Öffentlichkeit. Übrigens auch dann, wenn man sich selbst nicht für gefährdet hält.
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