
Die Linke zeigt sich auf ihrem Neujahrsempfang selbstbewusst

Auf dem Neujahrsempfang der Partei "Die Linke" in der Augsburger Stadtbücherei gibt es ein wenig Klassenkampf - und eine klare Abgrenzung zu einer anderen Partei.
Von der ärmsten Stadt zur sozialsten Stadt – das soll Augsburg gelingen, wenn es nach dem OB-Kandidaten der Linken, Frederik Hintermayr, geht. Auf dem Neujahrsempfang der Partei in der Stadtbücherei Augsburg zeigte sich der Spitzenkandidat selbstbewusst: „Unser Ziel ist klar – das beste Ergebnis der Augsburger Linken seit Bestehen.“ Um das zu erreichen, setzt Hintermayr im Wahlkampf auch auf Klassenkampf. „Das ist unsere Stadt, die Stadt von 300000 Menschen und nicht von Immobilienhaien und anderen Superreichen“, rief er dem gut gefüllten Saal zu.
Die Regierung Augsburgs hat den Wohnungsbau vergeigt
So bezeichnete der Spitzenkandidat die Cityzone als PR-Stunt, die keiner Rentnerin und keinem Bedürftigen helfe. Im Gegensatz zu anderen Parteien habe man ein gutes Programm für die Einwohner. Denn, wie Hintermayr ausführte, „die Stadtregierung hat alles vergeigt, was den sozialen Wohnungsbau betrifft.“ Für alles sei Geld da, nur nicht bei sozialen Themen. Das werde sich ändern, wenn die Linke im Rathaus sitze. Konstruktiv wolle man an der Zukunft der Stadt mitarbeiten – nur nicht mit der AfD. „Alte und neue Nazis sollten sich nicht in Parlamenten breitmachen“, sagte Hintermayr.
Unterstützung erhielt der Spitzenkandidat am Neujahrsempfang von zwei stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der Linkspartei im Bundestag. Caren Lay aus dem Wahlkreis Bautzen und Susanne Ferschl aus dem Wahlkreis Ostallgäu. Die beiden teilten sich in ihren Reden die Themen auf. Ferschl verwies auf die besondere Wichtigkeit von Gewerkschaften und Solidarität in Augsburg. „Kapitalismus geht nicht ohne Krise – das kennen wir hier ganz aktuell bei Fujitsu, bei Lechbäck oder Osram.“
In Augsburg zahlt man heute 50 Prozent mehr für eine neue Wohnung als vor drei Jahren
Dann brauche es starke Gewerkschaften, die den Menschen helfen. Auch der im Bundesvergleich hohe Niedriglohnsektor von knapp über 20 Prozent sei in Augsburg ein wichtiges Aufgabenfeld linker Politik.
Als solches bezeichnete Lay auch den Wohnungsbau. „Mit niedrigeren Mieten kümmern wir uns um euren Geldbeutel“, erklärte sie. Heute zahle man in Augsburg 50 Prozent mehr für die neue Wohnung als vor drei Jahren. Um dem entgegenzuwirken, warben alle Redner nicht nur für einen Mietpreisdeckel, sondern auch für einen Bodenpreisdeckel und Privatisierungsstopp.
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