13 Standorte, 1600 Nutzer: Betreiber von Lastenrad-Projekt sind zufrieden
Seit einem Jahr können Augsburger bei Lech Elephant Lastenräder mieten. Die Verantwortlichen zogen nun eine erste Bilanz. Wo sie Verbesserungspotenzial sehen.
Vor einem Jahr ging das Lastenrad-Mietsystem Lech Elephant an den Start. Das Projekt zwischen dem Unternehmen Elephant Cargo und der Stadt Augsburg bietet Augsburgern die Möglichkeit, über eine App an aktuell 13 Standorten ein Lastenrad auszuleihen. Am Freitag zogen die Verantwortlichen des Projekts nun ein erstes Fazit. Demnach werden die Lastenräder oft und regelmäßig von den Augsburgerinnen und Augsburgern genutzt. Die Verantwortlichen sehen aber auch Verbesserungspotenzial.
"Das Konzept geht auf", freut sich Christoph Mießl von Elephant Cargo. Die Räder hätten demnach schon deutlich mehr Kilometer zurückgelegt als erwartet. Als Betreiber ist Elephant Cargo für die Umsetzung des Mietsystems und die Instandhaltung der Lastenräder verantwortlich. "Verdient ist allerdings wenig dran", erklärt Mießl. "Das System trägt sich gerade so." Allerdings gebe es immer wieder Kundinnen und Kunden, die sich nach einigen Fahrten mit Lech Elephant für ein eigenes Lastenrad entscheiden würden.
Lech Elephant wird mehr genutzt als von den Verantwortlichen erwartet
Aktuell gibt es 1600 registrierte Nutzer für die 13 Standorte, zu denen unter anderem die Bismarckstraße, Augsburger Straße und die Prinzstraße gehören. "Das sollte man eigentlich ausbauen", meint Mießl. Vorschläge für neue Standorte gebe es genügend. Wichtiger sei derzeit allerdings eine Verbesserung der regelmäßigen Aufladung der Akkus. Diese können derzeit nicht immer rechtzeitig ausgetauscht werden, ehe sie leer sind. Aktuell denke man darüber nach, entsprechende Wallboxen an Straßenlaternen zu installieren, über die die Lastenräder nachts laden könnten. "Da liegt der Ball jetzt im Amt für Mobilität und Tiefbau", sagt Norbert Stamm, Leiter des Büros für Nachhaltigkeit.
Auf mehr als 60 Prozent aller Mietfahrten legten die Nutzer kurze Strecken von bis zu fünf Kilometer zurück. Für Mießl sind es genau diese kurzen Strecken, auf denen ein Lastenrad eine Autofahrt ersetzen könne. Besonders die Räder in der Innenstadt seien sehr beliebt, während andere oftmals stehen blieben. Daher denkt Mießl darüber nach, einige Standorte näher an die Innenstadt zu ziehen. Zum einjährigen Jubiläum von Lech Elephant sollen treue Kundinnen und Kunden des Mietsystems belohnt werden. Die drei Nutzer, die am häufigsten ein Rad geliehen haben, erhalten Gutscheine.
Besonders die Lastenräder in der Augsburger Innenstadt sind beliebt
Das Lastenrad-Mietsystem Lech Elephant ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Unternehmen Elephant Cargo und der Stadt Augsburg. Die Stadt finanziere das Projekt zu einem Viertel, während der restliche Teil durch den Freistaat gefördert werde, erklärt Umweltreferent Reiner Erben (Grüne). Durch das Projekt solle eine gemeinschaftliche Nutzung von Lastenrädern ermöglicht werden, um so den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren. Das Projekt ist derzeit auf drei Jahre angelegt.
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Lastenrad mag für Kurzstrecke und insb für den Innenstadtbereich sicherlich eine gute Alternative zum Auto und Öffis sein. Für die Aussenbereiche der Stadt und Umland wohl eher nicht. Die Zahl derer, die bereit sind sich auf längere Strecken mit einem derartigen Vehikel auf den Weg zu machen dürfte begrenzt sein.
Ich wohne in haunstetten. Gerade hier wäre es sinnvoll ein lastenrad mieten zu können um in die Innenstadt zu kommen. Was bringt es mir wenn ich erst in die Stadt rein muss um anschließend meine Last ( was auch immer) dann anderst nach Hause bringen muss.
"Durch das Projekt solle eine gemeinschaftliche Nutzung von Lastenrädern ermöglicht werden, um so den Autoverkehr in der Stadt zu reduzieren."
Das Projekt ist also dann als erfolgreich zu bezeichnen, wenn dieses Ziel erreicht wurde. Wird das evaluiert? Im Artikel steht dazu leider nichts.