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Foto: Silvio Wyszengrad
Foto: Silvio Wyszengrad

Die Stadt möchte das Abstellen von Elektro-Stehrollern in der Innenstadt besser steuern. Nun ist ein Konzept in Kraft getreten.

Augsburg
30.05.2023

Ab jetzt gelten die Abstellzonen für E-Scooter in der Innenstadt

Von Stefan Krog

Plus E-Scooter in dürfen in Augsburgs Innenstadt nur noch in 29 festen Parkflächen abgestellt werden. Ab sofort ist das System aktiv.

Nach längeren Vorgesprächen zwischen der Stadt und den den drei in Augsburg präsenten E-Scooter-Verleihfirmen gilt nun ein Abstellkonzept. Im Innenstadtbereich das Abstellen und Ausleihen jetzt nur noch an 29 Flächen zwischen St. Ulrich und Georgsviertel bzw. zwischen Hauptbahnhof und Oberem Graben möglich. Die Punkte liegen 150 bis 300 Meter voneinander entfernt. Das "wilde" Abstellen der Stehroller auf Gehwegen sorgt seit 2019, als die Gefährte aufkamen, immer wieder für Behinderungen für den Fußverkehr. Mehrere Vorstöße waren in der Vergangenheit ohne Erfolg geblieben. Um Platz zu schaffen, fallen 23 Stellplätze für Autos am Straßenrand weg.

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Rein rechtlich dürfen die Roller, wie Fahrräder auch, auf Gehwegen abgestellt werden. Allerdings parken manche Nutzer und Nutzerinnen die Fahrzeuge quer, mitunter dürften abgestellte Roller auch mutwillig von Vandalen umgeworfen werden, sodass sie zur Stolperfalle werden. In Augsburg gibt es mit Voi, Tier und Bolt aktuell drei Anbieter, nachdem zeitweise fünf Firmen vertreten waren. Seit dem Ende der Corona-Zeit verzeichnete die Stadt auch vermehrt Verkehrsverstöße mit Scootern (wir berichteten).

E-Scooter: Augsburg setzt auf freiwillige Vereinbarung statt Vorschriften

Einige Städte versuchen, die Rollerflut mit Regelungen wie einer Sondernutzungserlaubnis einzudämmen, rechtlich ist dieses Vorgehen aber strittig. Deswegen führte die Stadt relativ langwierige Gespräche mit den Betreiberfirmen, um zu einer einvernehmlichen Lösung zu kommen. Die Unternehmen hatten sich in der Vergangenheit schon verpflichtet, das Abstellen in der Fußgängerzone und am Rathausplatz technisch zu unterbinden – die App lässt es in diesen Bereichen nicht zu, sich als Nutzer oder Nutzerin auszuloggen. Nun wurde dieses Modell auf die ganze Innenstadt mit Ausnahme der 29 vorgesehenen Flächen ausgedehnt. 

E-Roller sollten nicht als "urbanes Problem", sondern als Lösung für die Mobilitätswende wahrgenommen werden können, so Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU). In einer Erprobungsphase soll zunächst getestet werden, ob die GPS-Empfänger auch in den engen Innenstadtstraßen exakt genug funktioniert, um die Abstellflächen zu erkennen, so das Baureferat.

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Die 23 Stellplätze für Autos, die wegfallen, werden auf die Gesamtzahl der 550 Parkplätze angerechnet, die im Zuge der Einigung mit den Initiatoren des Bürgerbegehrens "Fahrradstadt jetzt" im erweiterten Innenstadtbereich gestrichen werden sollen. In diesem Kontingent enthalten sind auch Stellplätze in der Maximilianstraße (autofreier Pilotversuch ab Mai, Frölich- und Hermanstraße (Radwege) und im Thelott-/Rosenauviertel (Linie 5)). Zuletzt hatte auch das Klimacamp in einer symbolischen Aktion quer geparkte Scooter von Gehwegen auf Autostellplätze gestellt.

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Künftig sollen die E-Scooter in der Innenstadt an Mobilitätsstationen stehen

Bei der Auswahl der Standorte ging die Stadt nach Gesichtspunkten wie der Verkehrssicherheit, der Lage zur nächsten Haltestelle und der rechtlichen Umsetzbarkeit vor. Über die Innenstadt-Regelung hinaus sollen Scooter-Anbieter eine freiwillige Erklärung unterschreiben. Demnach soll jeder Anbieter in der Innenstadt zu Beginn eines Tages maximal 125 Roller stationiert haben. Im übrigen Stadtgebiet verpflichten sich die Firmen, Roller so abzustellen, dass mindestens zwei Meter Gehwegbreite bleiben, wobei die Firmen nicht in der Hand haben, wie Nutzer und Nutzerinnen die Fahrzeuge abstellen. Die Kundschaft muss aber über Abstellregelungen informiert werden. Für die Bergung von Rollern aus Gewässern, bisher oft ein Job für die Feuerwehr, sind künftig die Anbieter verantwortlich bzw. müssen zumindest dafür bezahlen. 

Geht es nach der Stadt, sollen die Roller künftig auch verstärkt an den geplanten Mobilitätsstationen aufgestellt werden. Dabei handelt es sich um Knotenpunkte von öffentlichem Nahverkehr und bestehenden Sharing-Angeboten (Auto und Fahrrad), an denen künftig auch noch Roller zu finden sein sollen.

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