
AWO Augsburg beschließt 35-Stunden-Woche in der Pflege


35 statt bislang 39 Arbeitsstunden pro Woche: Der Augsburger Träger will damit attraktive Arbeitsbedingungen schaffen und ein Signal in die Branche aussenden.
Seit Jahren wird im Pflege-Bereich über die belastende Arbeitssituation und Personalnot diskutiert. Die Arbeiterwohlfahrt Augsburg (AWO) will nicht nur "jammern", wie Werner Weishaupt, Sprecher der Geschäftsführung, betont. Sie möchte es anpacken und die Rahmenbedingungen für die Beschäftigten verbessern: Bislang galt in ihrem Haustarif eine im Bereich Pflege übliche Wochenarbeitszeit von 39 Stunden. Nun führt die AWO eine 35-Stunden-Woche ein.
Corona-Applaus, Extra-Brotzeiten, Blumensträuße oder Bonuszahlungen hätten in den vergangenen zwei Jahren nicht dazu beigetragen, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, weiß Weißhaupt. Die Arbeiterwohlfahrt in Augsburg, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert, habe sich deshalb dazu entschlossen, einen Schritt vorwärts zu gehen, den Beruf für all diejenigen attraktiver zu gestalten, die im Bereich der Pflege arbeiten oder dort ihre Ausbildung machen wollen. Es sei ihm klar, dass das Auswirkungen in der Branche haben werde, sagt Weishaupt. So könne man ein Signal setzen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ich würde zunächst mal die tatsächlichen Entgelttabellen vergleichen mit denen, die schon immer die großen Tarife (AVR, TVÖD) angewendet haben, und prüfen, ob die AWO z.B. auch eine Zusatzrente zahlt. Erst wenn alle Zahlen verglichen sind, kann man auch Tarife vergleichen, und zu einer tatsächlichen Entscheidung kommen, ob die Pflegemitarbeiter der AWO jetzt "mehr" wie ihre Kolleg*innen aus den anderen Tarifen bekommen, oder "nicht mehr weniger". Die AWO Haustarife galten als nicht ganz so begeisternd meiner Erinnerung nach. Also erst mal das Gesamtpaket vergleichen. Auf jeden Fall ein guter Impuls, wenn auch wohl aus irgendeiner Not geboren. Respekt, AWO !
Defacto eine Lohnerhöhung um 11%.
Oder wenn man sich für die 39h entscheidet eben 10%
Ist zwar ganz nett, aber der große Coup im Projekt „Pflegerevolution“ ganz sicher nicht.
Es bleibt nun die Frage, ob man tatsächlich mehr Menschen in die Pflege locken kann, wenn sie nur noch 4 Tage die Woche arbeiten oder 5 Tage die Woche verkürzte Schichten. Ich zweifle ein wenig dran.
Andererseits gab es Berichte über Handwerksbetriebe, die auf 4 Tage-Woche (Mo-Do) umgestellt haben. Diese werden mit Bewerbern überschwemmt.
Ein Handwerker kann sich jedoch an einem freien Tag nebenberuflich sein „Taschengeld“ kräftig aufbessern. Nicht umsonst gibt es den Handwerkerspruch: „unter der Woche wird gearbeitet, am Wochenende wird Geld verdient.“
Ein Altenpfleger kann das eben nicht.. ich bin gespannt, wie sich das entwickelt