Holocaust-Gedenktag soll NS-Opfer in Augsburg sichtbar machen
Das Gedenken an die Verbrechen in der NS-Zeit findet in Augsburg in neuer Form statt. Auf dem Rathausplatz sollen Opfer vorgestellt werden.
Die Augsburger Initiativen der Erinnerungskultur und die städtische Fachstelle wollen heuer zum Holocaust-Gedenktag eine neue Form des Gedenkens versuchen. Am kommenden Freitag, 27. Januar, laden sie um 14.30 Uhr zu Begegnungen mit Augsburger Opfern der Nazi-Diktatur ein, etwa mit den jüdischen Schwestern Bollack, der Widerstandskämpferin Anna Weichenberger oder der wegen ihrer Krankheit ermordeten Babette Kerl. Auf dem Rathausplatz werden Vertreter der verschiedenen Initiativen - wie Erinnerungswerkstatt, Stolperstein-Initiative, Bund der Antifaschisten, Pax Christi, Friedensinitiative und "Gegen Vergessen-Für Demokratie" - mit Plakaten unterwegs sein, auf denen Porträts und Lebensdaten von Augsburgern zu sehen sind, die sich gegen den Nationalsozialismus engagierten und/oder von dessen Machthabern verfolgt wurden. Die Plakatträger wollen mit Bürgern und Passanten darüber ins Gespräch kommen.
Schüler berichten von ihren Forschungen zur NS-Geschichte in Augsburg
Anschließend berichten im Unteren Fletz des Augsburger Rathauses Schüler und Schülerinnen, was sie in jüngster Zeit erforscht haben - etwa die Schicksale jüdischer Schüler des Anna-Gymnasiums. Der Verband der von den Nazis verfolgten Jenischen-Minderheit, zu der auch der Augsburger Bub Ernst Lossa gehörte, stellt sich vor, und der jenische Musiker Mano Trapp spielt mit seiner Band. Zum Schluss können Bürger und Bürgerinnen wie auch in den vergangenen Jahren Blumen im Gedenkraum des Rathauses niederlegen. (aba)
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