
Vergewaltigung in Oberhausen: So laufen die Ermittlungen

Plus Die Zahl der Hinweise nach dem Übergriff an Heiligabend ist bislang überschaubar. Warum die Polizei wegen des Verdachts der Vergewaltigung ermittelt.

Wer hat an Heiligabend eine 27-jährige Frau in Oberhausen vergewaltigt? Die Augsburger Polizei fahndet weiter nach dem Täter, von dem sie in dieser Woche ein Foto und ein dazugehöriges Video veröffentlicht hat. Es seien Hinweise eingegangen, sagte Markus Trieb, Sprecher der Polizei, auf Anfrage: "Das Hinweisaufkommen ist aber eher gering." Deswegen appelliere die Polizei an mögliche Zeugen, sich zu melden. Die Tat ereignete sich am 24. Dezember zu später Stunde in der Donauwörther Straße. Die Vergewaltigung, bei der sich das Opfer vehement wehrte, spielte sich nahe dem Parkplatz beim FCA-Nachwuchsleistungszentrum ab.
Zum Stand der aktuellen Ermittlungen sagt Sprecher Trieb: "Die Öffentlichkeitsfahndung mit Phantombild und Videoaufzeichnung ist nur ein Baustein der umfangreichen kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeit." Überdies gingen die Beamten derzeit jeder Spur beziehungsweise jedem Ermittlungsansatz intensiv nach. Man ermittele mit Hochdruck nach dem Täter, heißt es bei der Polizei.

In Presseberichten wurde zunächst vor einem sexuellen Übergriff gesprochen, ein paar Tage später war es eine versuchte Vergewaltigung und zuletzt eine Vergewaltigung. Sprecher Trieb sieht hier aber keinen Widerspruch: "Insgesamt wurde seit Beginn klar kommuniziert, dass man wegen eines Sexualdelikts ermittelt und ein Übergriff auf eine Frau stattfand." Daran habe sich nichts geändert. Juristisch sei der Paragraf 177 im Strafgesetzbuch ausschlaggebend. Er beinhalte den „sexuellen Übergriff“ genauso wie „Vergewaltigung“ und den Versuch.
Trieb sagt: "Somit kann man sagen, dass seit Bekanntwerden der Tat wegen des Verdachts des Paragrafen 177 ermittelt wurde." Im aktuellen Fall möchte sich die Polizei nicht zu Details der Tat äußern. Nach der Rechtssprechung muss es nicht zu einem Geschlechtsverkehr kommen, damit ein Fall als Vergewaltigung gewertet wird. Es reichen auch andere, gravierende sexuelle Handlungen aus.

Vergewaltigung in Augsburg: Polizei spricht von Ausnahmefall
Die Straftat in Oberhausen hat für Aufsehen gesorgt. Es handle sich um einen Ausnahmefall, betont Trieb, "uns ist durchaus bewusst, dass dies zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung - insbesondere bei Frauen - führen kann." Das Augenmerk der Polizei liege deswegen nicht nur auf der Statistik, sondern ebenso auf dem Sicherheitsgefühl. Deswegen werde die Polizei beispielsweise auch weiterhin spürbar auf öffentlichen Wegen und Plätzen präsent sein. Trieb sagt ferner: "Darüber hinaus gibt es beim Polizeipräsidium auch eine speziell ausgebildete Opferschutzbeauftragte, die sich neben der Opferbetreuung auch der Ängste und Sorgen von Frauen annimmt."
Gesucht wird von der Kripo ein 1,75 bis 1,85 Meter großer Mann, der circa 25 Jahre alt sein dürfte. Er ist kräftig und hat ein mitteleuropäisches Erscheinungsbild. Der Mann hat blonde, kurze Haare und sprach Englisch sowie gebrochenes Deutsch. Er trug zur Tatzeit eine schwarze Winterjacke, eine dunkelblaue Jeans, schwarze Schuhe und vermutlich eine schwarze Cap. Auffällig ist eine 1,25-Liter-Getränkeflasche, die der Mann mit sich führte.
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