Vhs-Integrationskursen für Frauen in Oberhausen droht das Aus
Die Volkshochschule kann die Räume im alten Pfarrhaus von St. Johannes nur noch bis Ende Juli nutzen. Die Suche nach einer neuen Möglichkeit gestaltet sich schwierig.
Dass die Räume im Gemeindezentrum St. Johannes in Oberhausen nicht ewig zur Verfügung stehen würden, wusste Brigitte von Taeuffenbach, Fachbereichsleiterin bei der Volkshochschule (Vhs), schon viele Jahre. In den vergangenen Jahren habe die Vhs immer wieder eine Verlängerung bekommen, nun können ab Ende Juli die beiden Integrationskurse für Frauen aus Oberhausen samt Kinderbetreuung endgültig nicht mehr dort stattfinden. Sie suchten händeringend nach einer neuen Möglichkeit im Stadtteil. Doch das gestaltet sich schwierig.
Der AWO Bezirksverband Schwaben habe schon seit Anfang der 80er Jahre Deutschkurse in Oberhausen abgehalten, blickt von Taeuffenbach zurück. Die Vhs habe diese Kurse 2007 übernommen. Anfangs wurden sie in der Hirblinger Straße abgehalten, ab 2012 wurden dafür Räume im Gemeindezentrum St. Johannes in Anspruch genommen. "Seit 2007 haben etwa 400 Frauen den Integrationskurs bei uns abgeschlossen", sagt die Fachbereichsleiterin. Damit hätten die Frauen das Sprachniveau B1 erreicht und könnten sich damit im privaten und beruflichen Alltag auf Deutsch verständigen. Bei den Integrationskursen handele es sich um ein Angebot, das montags bis freitags vormittags stattfindet. So könnten die Frauen den Kurs und ihr Familienleben miteinander vereinbaren. Es handelt sich um zwei parallele Sprachkurse für jeweils 20 Frauen und eine Kinderbetreuung für insgesamt acht Kinder unter drei Jahren.
Integrationskurse: Wichtig für Teilhabe und berufliche Möglichkeiten
"Diese Kurse sind wichtig, damit die Frauen an der Gesellschaft teilhaben und beruflich Fuß fassen können", betont Brigitte von Taeuffenbach. In dem alten Pfarrhaus von St. Johannes konnte die Vhs Räume anmieten, weil die Immobilie der Pfarrei für die heutige Zahl an Gläubigen zu groß geworden war. Das Pfarramt der Kirchengemeinde befindet sich in der Eschenhofstraße. Für das alte Pfarrhaus gibt es nun neue Pläne: Die Stadt prüft derzeit, ob dort der neue Süchtigentreff eingerichtet werden kann. "Wir wollen gar nicht in Konkurrenz zu dem Süchtigentreff gehen. Das ist auch eine wichtige Einrichtung. Wir wollen für uns etwas Passendes finden", so von Taeuffenbach.
Für die Vhs bedeutet es, dass sie neue Räumlichkeiten in Oberhausen finden muss, wenn es dort im September mit den Integrationskursen weitergehen soll. "Es macht nur Sinn, wenn die Kurse in dem Stadtteil der Frauen angeboten werden. Sie würden dafür nicht an den Willy-Brandt-Platz fahren", sagt die Fachbereichsleiterin. Daneben müsste der neue Standort auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Die Vhs bräuchte zwei Unterrichtsräume, die etwa 50 bis 70 Quadratmeter groß sind, WC, Büroraum und - wenn möglich - einen großen und kleinen Raum für die Kinderbetreuung. "Es wäre schade, wenn es dieses Angebot in Oberhausen nicht mehr geben würde", so Brigitte von Taeuffenbach.
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