Mit unserer Reihe „Augsburger Anekdoten“ erzählen wir kleine Geschichten mitten aus dem Leben unserer großen Stadt.
Gute, alte Hotelturm-Zeiten. Unser Maiskolben – endlich ist er ein Denkmal! Den Status hat er sich redlich verdient, für eine Architektur, die völlig aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Aber nicht nur baulich macht der Hotelturm den Anschein, dass ihn die letzten Jahrzehnte schlicht nichts angegangen wären. So mancher Bewohner scheint sich vom äußeren Erscheinungsbild direkt aus den 70er Jahren ins Jahr 2025 gebeamt zu haben. Der gemeine Hotelturm-Bewohner holt sich nach einem harten Arbeitstag sein Bier am Getränkeautomaten im Untergeschoss, und zahlt – wie es sich gehört – mit der D-Mark. Auch Alterskontrollen gibt es an dem Apparat noch keine. Was für ein Leben!

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Weihnachtsmann im Schnee. Es ist Winter. Und mitunter schneit es im Winter (zum Glück!). So geschehen am Sonntag. Vor einem Lokal in Lechhausen tut sich da Geheimnisvolles auf: Ein Weihnachtsmann ist dort seit Längerem aufgehängt. Der Schneefall sorgt für ein besonderes Motiv: Der Weihnachtsmann im Schnee drückt ein Auge zu. Lang hat es nicht gedauert, der Schnee ist zügig geschmolzen. Santa sieht jetzt wieder alles um sich herum.

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Nussknacker-Irrtum. Letzte Woche berichteten wir an dieser Stelle von diesem Trio und wunderten uns, was es mit dem grünen „Werkzeug“ auf sich habe. Ob es wohl davon träume, auch ein Nussknacker zu sein? Wie naiv. Zum Glück konnte ein Leser die richtige Antwort liefern: „Das Artefact, das Sie so schnöde als ,Werkzeug‘ beschreiben, ist nichts Geringeres als der weltberühmte Apfeltraum.“ Apfeltraum? Natürlich sofort gegoogelt und dazugelernt: Dieses grüne „Werkzeug“ kann Äpfel und Kartoffeln schälen, es kann sie schneiden, es kann entkernen - und das alles in einem Arbeitsgang. Multitasking sozusagen. Unser Leser sagt, neben Klettverschluss, Kabelbinder, E-Bike und Chat GPT sei der Apfeltraum „die beste Erfindung ever“. Schon deshalb wolle er sicherlich nicht als Nussknacker arbeiten. „Das wäre ein sozialer Abstieg für dieses geniale Teil.“ Tatsächlich ärgert sich die Autorin dieser Zeilen jetzt. Sie hätte den Apfeltraum mit nach Hause nehmen und adoptieren sollen. Wahrscheinlich hätte sich auch der einsame Nussknacker daheim gefreut.
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