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Augsburger Geschichte
07.02.2023

Weit vor Amazon & Co.: Paketdienste haben in Augsburg eine lange Tradition

Ein Augsburg-Bote mit seinem Fuhrwerk um 1930 auf der Hallstraße.
Foto: Sammlung Häußler

Plus Boten verbanden Augsburg mit der Region. Was heute Amazon und Co. erledigen, bot das Kaufhaus Landauer seiner Kundschaft bereits vor 90 Jahren an.

30 Boten kamen 1930 zu festen Terminen aus der Region nach Augsburg. Ihre Heimatorte, Treffpunkte und Standplätze ihrer Transportfahrzeuge, Ankunfts- und Abfahrtszeiten waren in Heftchen und in Adressbüchern verzeichnet. Von Affing bis Zusmarshausen reichte die Liste der Herkunftsorte der „Augsburg-Boten“. So hießen sie in ihren Heimatorten. Krumbach und Schrobenhausen waren die weitesten Entfernungen, aus denen sie nach Augsburg kamen. Der „Augsburg-Bote“ aus Motzenhofen bei Aichach kam 1930 mittwochs und freitags um 9 Uhr am Gasthof Stockhaus an der Maximilianstraße an, um 15 Uhr fuhr er wieder zurück.

Inserat des Augsburger Kaufhauses Landauer aus dem Jahr 1932.
Foto: Sammlung Häußler

1930 war der Botenverkehr bereits modernisiert und reduziert. Die Landbevölkerung war durch Fahrrad und Motorrad mobiler geworden, Lastwagen lösten Pferdefuhrwerke ab. Einige Augsburg-Boten entwickelten sich zu Omnibusunternehmen. Das Ende des Botenwesens zeichnete sich um 1930 ab. Es hatte beim Warenaustausch zwischen Stadt und Land eine wichtige Rolle gespielt. Das lassen Hand- und Adressbücher erahnen. 

Mehr als 100 gehende und fahrende Boten in Augsburg

Der Adresskalender für das Jahr 1824 listet 66 Zielorte von Boten mit Fuhrwerken auf. Sie verbanden als Transporteure Augsburg nicht nur mit dem Umland, sondern befuhren auch feste Routen nach München, Stuttgart und Frankfurt. 1845 sind 102 „gehende und fahrenden Boten sowie Frachtfuhrleute“ aufgeführt. Darunter waren auch Boten zu Fuß, mit Kraxe auf dem Rücken oder mit Schubkarre. 

Typisches Boten-Fuhrwerk mit Plane auf Überlandfahrt.
Foto: Sammlung Häußler

Sie kamen aus einem Umkreis vor rund 20 Kilometern nach Augsburg, erledigten Kleintransporte wie Arzneibesorgungen in Apotheken. Boten mit Pferdefuhrwerk beförderten Waren aller Art in die Stadt und als Rückfracht. Sie ergänzten jahrhundertelang die „fahrende Post“. Im Jahr 1812 betreute der Augsburger Poststallmeister rund 50 Pferde für den Liniendienst nach Aichach, Lechfeld, Meitingen, Schwabmünchen, Zusmarshausen sowie für den Fernverkehr. 

1840 fuhr die erste Eisenbahn zwischen Augsburg und München. Trotz Ausbau des Schienennetzes reduzierte sich der Botenbetrieb auf der Straße kaum. Er bediente weiterhin die nicht am Schienennetz liegenden Städte und Dörfer in einer weiten Region um Augsburg. 1895 gab es Botenverbindungen mit 85 Orten. Einige Augsburg-Boten benutzten bereits dreirädrige Lastenfahrräder. Auf Botenwagen kamen frühmorgens auch Markthändlerinnen mit Viktualien nach Augsburg.


1932 belegt ein Inserat des Augsburger Kaufhauses Landauer einen eigenen Lieferdienst. Was heute Amazon & Co. erledigen, wickelte Landauer mit Zustellautos ab. Das Kaufhaus warb für „kostenlose Zustellung durch den Landauer Überland-Auto-Dienst“. Der Versandhandel florierte. In der Anzeige sind 205 Orte aufgelistet, die auf Zustelltouren für Einkäufe aus dem Kaufhaus-Sortiment angefahren wurden.

Werbung des Kaufhauses Landauer mit bunten Vignetten.
Foto: Sammlung Häußler

Lieferdienste zeigten sich flexibel

Dillingen, Neuburg an der Donau, Günzburg und Dießen am Ammersee sind die am weitesten von Augsburg entfernten Orte. Der Paketdienst war flexibel. Im Inserat heißt es, Bestellungen würden auch in Orte, „welche in der Nähe der aufgeführten Ortschaften liegen und mit dem Lieferauto erreichbar sind“, zugestellt. 

Das Kaufhaus Landauer war nicht nur im Versandhandel der Zeit voraus. Der Besitzer Hugo Landauer gehörte zu einer verzweigten jüdischen Unternehmerfamilie. Sie verwirklichte die in Amerika und England um 1900 bereits erfolgreiche Idee eines Warenhauses mit umfassendem Angebot für jedermann. Im September 1906 eröffnete an der neu angelegten Bürgermeister-Fischer-Straße die „Kaufhalle Hugo Landauer, Manufakturwaren“. Ab 1907 hieß das Warenhaus „Kaufhaus Brüder Landauer“.

Kleine Bildchen zeigen ein vielfältiges modisches Sortiment.
Foto: Sammlung Häußler

Es wies einen in Augsburg bislang nicht gekannten Luxus wie Fahrstühle auf. Geschultes freundliches Personal, günstige Preise für ein riesiges Sortiment hochwertiger Waren lockten massenhaft Kundschaft aus der Stadt und der Region an. Der Landauer-Familienkonzern mit Kaufhäusern in Stuttgart, Mannheim, Reutlingen und Köln war Vorreiter in der Werbung. Mit künstlerisch gestalteten Vignetten für jeden Standort propagierte er das modische Angebot.

Nationalsozialisten riefen zum Boykott des Landauer-Kaufhauses auf

„Unser Geschäftshaus ist eine Sehenswürdigkeit von Augsburg“ lud Landauer in Inseraten zum Sehen, Staunen und zur Einkehr im gediegenen Restaurant ein. Das Konzept kam an: Man habe sich bei Landauer wohlgefühlt, überlieferten Zeitgenossen. Die Nationalsozialisten versuchten, die Harmonie schnellstens zu beenden. Landauer zählte am 1. April 1933 zu jenen Geschäften mit jüdischen Besitzern, vor denen sie zum Boykott aufforderten. Die Landauer Familien-AG stand im gesamten Deutschen Reich unter massivem Druck. Bereits 1934 wurde das Augsburger Unternehmen verkauft und in „Zentral-Kaufhaus“ umbenannt. 

Weitere stadthistorische Exkursionen von Franz Häußler finden Sie hier.

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