Schlechte Vorbilder: Augsburgs Rathausplatz ist kein Parkplatz

03.02.2023

Plus Wenn der Augsburger Rathausplatz bei Veranstaltungen als Parkplatz genutzt wird, ist das problematisch. Es passt nicht in die Zeit.

Es gibt sicher größere Probleme, als die Frage, ob man den Augsburger Rathausplatz bei manchen Veranstaltungen zum Parkplatz umfunktionieren sollte. Die Frage stellen sollte man dennoch. Es geht nicht um einzelne Ehrengäste und Politiker, die geschützt werden müssen. Dass es für sie Ausnahmen und Sonderregeln geben muss, ist völlig nachvollziehbar. Auch Einsatzkräfte der Polizei müssen nicht im Parkhaus parken. Dass aber reihenweise Dienstwagen von auch weniger bekannten Politikern und Behördenchefs dort parken, ist auf mehreren Ebenen problematisch. Hätten sie eine dringende Krisensitzung, etwa wegen eines Katastrophenfalls, sähe es anders aus. Ein Amtswechsel ist aber doch eher ein unkritischer Wohlfühltermin. 

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Gleichzeitig wird darüber diskutiert, den Autoverkehr zu reduzieren

Es passt nicht, wenn gleichzeitig darüber diskutiert wird, dass man Autoverkehr in der Innenstadt reduzieren soll und die Maximilianstraße verkehrsberuhigt wird. Es stellt sich die Frage, ob ein Landrat oder ein Regierungsbeamter nicht wie jeder Bürger auch zumindest ein Stück bis zum Rathaus gehen kann. Die Parkplatzsuche bleibt ihnen dank Fahrer ja ohnehin erspart. Dass das Autoschauspiel auf dem Rathausplatz am Mittwoch auf manche Passanten irritierend wirkte, wundert nicht. Es wirkt abgehoben und ein Stück weit weg von der Realität der Normalbürger – ein Eindruck, dem man in diesem Fall auch nur schwer widersprechen kann. Mehr Sensibilität wäre hier für die Zukunft wichtig.

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