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Ausstellung: „Menschen aus Friedberg“ bewegen Menschen in Friedberg

Ausstellung

„Menschen aus Friedberg“ bewegen Menschen in Friedberg

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    Der Senegalese Djibril Sene lernte seine Partnerin Mandy in Friedberg kennen. Lambert van Bommel porträtierte das Paar mit Tochter Celine.
    Der Senegalese Djibril Sene lernte seine Partnerin Mandy in Friedberg kennen. Lambert van Bommel porträtierte das Paar mit Tochter Celine. Foto: Tom Trilges

    150 Leute sind am Freitagabend in die Remise des Wittelsbacher Schlosses in Friedberg geströmt. Doch wen oder was wollten sie dort sehen? Einen Adeligen? Einen hochrangigen Politiker? Nein. „Menschen wie du und ich, die gerne in dieser Stadt leben“, wie es Künstler Lambert van Bommel formuliert. Genau diese hatte der Künstler porträtiert – in 32 Werken.

    Mit diesem Konzept hatte der Niederländer, der 30 Jahre in Augsburg verbrachte und seit 2001 auf Teneriffa lebt, bereits vor geraumer Zeit auf der Kanareninsel einen großen Erfolg gelandet. Als er dann 2017 eine andere Ausstellung in Friedberg präsentierte, regte Bürgermeister Roland Eichmann an, eine ähnliche Serie auch über Bewohner der Stadt zu entwerfen. Zwölf Monate arbeitete van Bommel zuletzt akribisch an den Porträts. Die Mühe scheint sich gelohnt zu haben.

    Dem Künstler gelingt es, die Menschen so darzustellen, wie sie sind

    „Ich bin völlig begeistert“, sagt die sichtlich bewegte Tochter des Unternehmers Hans Waltner, Gabi, als sie sich das Porträt ihres Vaters anschaut. „Das ist er, wie er leibt und lebt.“ Sie will das Werk kaufen und vermutlich in den Kfz-Schilderladen der Familie in der Friedberger Innenstadt hängen. Dort ist Hans Waltner auch mit fast 90 Jahren noch immer täglich im Dienst.

    Die prominenteren Motive von Stadträten oder Unternehmern begeistern das Publikum bei der Vernissage ebenso wie die Momentaufnahmen weitgehend unbekannter Personen. Der Grund: Van Bommel gelingt es, Menschen, die er teilweise gar nicht kennt, in ihren Details, ja sogar in ihren Charakterzügen, so zu treffen, wie sie sind. „Ein Porträt ist immer nur zweidimensional. Man weiß eigentlich nicht, wie jemand redet oder denkt. Aber genau das trotzdem herauszustellen, versuche ich“, sagt der Künstler.

    Ein Bild hat ihn besonders berührt, wie er erzählt – das des Senegalesen Djibril Sene mit seiner kleinen Familie (Foto). „Ich habe ihn kennengelernt als einen liebenswerten Menschen, der hier in Friedberg sein Glück gefunden hat. Genau diese Geschichten möchte ich in den Mittelpunkt stellen“, sagt van Bommel. Die Reaktionen an dem Abend zeigen: Van Bommel ist es gelungen, nicht nur die Porträtierten mit seinen Werken zu erreichen.

    „Menschen aus Friedberg“ ist im Wittelsbacher Schloss noch bis zum 10. November zu sehen – dienstags bis samstags jeweils von 14 bis 17 Uhr, sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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