
Hier rührt sich etwas hormonell


Dieser „Don Giovanni“ traf ins Herz des Publikums. Die Messlatte für die beginnende Saison liegt ziemlich hoch.
Gerne ist im Zusammenhang mit dem Don Giovanni die Rede davon, dass er 1003 Frauen vernascht habe. Das allerdings bleibt nicht einmal die Hälfte der Wahrheit, sondern ein wie so oft aus dem Zusammenhang gerissenes Zitat. 1003 Frauen waren es allein in Spanien, dazu kommen noch die aus Italien, Deutschland, Frankreich und der Türkei. Macht summa summarum 2065. Nicht schlecht, mein Specht, würde der Stammtisch kommentieren. Da muss sich einer ranhalten im Leben.
Weil es nun aber einmal so war – Leporellos Taschenkalender verbürgt es –, bleibt es auch nicht verwunderlich, dass im neuen Augsburger „Don Giovanni“, der jetzt die Musiktheater-Spielzeit im Großen Haus eröffnete, erheblich mehr als üblich auf der Opernbühne geknutscht und gefummelt wird. Zur düsteren d-Moll-Ouvertüre schon packt sich „Don Giovanni“ gewaltsam einen Rock als Beute; und im Folgenden wird das Auditorium regelmäßig Zeuge, wie andersherum – gegen Schmeicheleien – die Damenwelt schwach wird und durchaus anbahnenden körperlichen Kontakt zu dem Wüstling sucht. In dieser Lesart von Mozarts heiterem Drama, in dieser Interpretation von leicht verführbaren Frauen, ergeben sich dann logischerweise faustdicke Schwindeleien: Weder Donna Anna noch Zerlina berichten ihrem jeweiligen Bräutigam den vollen Umfang des zwischen ihnen und Don Giovanni Vorgefallenen. Es war da eben doch mehr als behauptet . . . Es gab da eben doch ein Entgegenkommen . . .
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