Leopolds Missa solemnis ist ein Maßstab
In Leopolds Taufkirche führte die Bayerische Kammerphilharmonie vor, dass es auch von diesem Komponisten Musik gibt, die zu bewegen vermag.
Wenn ein Quartier in dieser Stadt beanspruchen darf, Mozart-gesättigt zu sein, dann ist es jenes hinterm Dom. Leopolds Geburtshaus in der Frauentorstraße, seine Schulstätte in der Jesuitengasse, und dann auch noch die Taufkirche in der Georgenstraße. Wie passend, dass eben hier, in St. Georg, jenes Mozartfest-Konzert stattfand, dessen Programm ausschließlich Leopold vorbehalten ist. Und wie schön, dass einer Veranstaltung, die den Vater einmal ohne die Stütze des um so viel berühmteren Sohnes belässt, ein volles Haus beschieden ist.
Manches hat sogar das Zeug zum Ohrwurm
Die Bayerische Kammerphilharmonie unter Alessandro De Marchi (am Cembalo) eröffnet den Abend mit einer Sinfonie in A-Dur (LMV VII:A1), deren Stimmen sich in Augsburg erhalten haben. Typische Leopold-Orchestermusik, frisch in der Themensetzung, im weiteren Verlauf aber auch ein wenig vorhersehbar. Wie anders dann das zweite Werk dieses Konzerts, die Missa solemnis in C-Dur (LMV I:C2)! Eine kompositorisch gelungene Mischung aus andachtsvollem Ernst, reflektierender Gestimmtheit und nicht zuletzt dramatischer Bewegung, für die zusammen der Komponist immer wieder höchst individuelle Lösungen findet: etwa den außergewöhnlichen Klangeffekt gedämpfter Trompeten und gedämpfter Pauke im Crucifixus; oder die Bildhaftigkeit der jubelnd aufsteigenden Tenor-Koloratur im Resurrexit. In den Chornummern vor allem ist diese Messmusik schlicht mitreißend, ja manch eine von Leopolds Findungen hat sogar das Zeug zum Ohrwurm wie die sanft fallende Melodie des Laudamus. Ein bewegendes Werk jedenfalls, das den Komponisten Leopold Mozart in günstigstem Licht erstrahlen lässt.
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