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Tourismus: Wo die göttliche Aura in der Region weht

Tourismus

Wo die göttliche Aura in der Region weht

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    Früher Klosterkirche, heute die Pfarrkirche von Thierhaupten: St. Peter und Paul gehört zu den ältesten größeren Backsteinbauten.
    Früher Klosterkirche, heute die Pfarrkirche von Thierhaupten: St. Peter und Paul gehört zu den ältesten größeren Backsteinbauten. Foto: Anika Taiber

    Es hat einige Jahre gedauert, bis der Autor Josef Gröpl schließlich sein großes Projekt abschließen konnte. Jetzt liegt im Wißner-Verlag sein „Ökumenischer Kirchenführer im Landkreis Augsburg“ vor, ein stattlicher Band mit 424 Seiten und zahlreichen qualitätvollen Fotografien. Die Anregung kam dem ehemaligen Lehrer, der 1939 in Mähren geboren wurde, beim ersten Ökumenischen Kirchentag 2003 in Berlin. Über die Kirchen der Hauptstadt gab es nämlich schon einen solchen Führer.

    Josef Gröpl begab sich auf akribische Recherche und schöpfte sein stupendes Wissen nicht allein aus Büchern, sondern erfragte es bei den Ortspfarrern, Mesnerinnen und Mesnern und Kirchenpflegern. Auf diese Weise konnte er tief in die Vergangenheit schürfen und gewissermaßen eine geistliche Landschaft vermessen. Schließlich gaben sich die Menschen früherer Zeiten jede erdenkliche Mühe, ihre Kirchen als Haus Gottes und Tor zum Himmel von berühmten Baumeistern und Künstlern errichten und ausstatten zu lassen. Die Kirche im Dorf war eine Heimat, in der sich die Menschen wohlfühlten, Verwurzelung, Trost und Geborgenheit fanden.

    Ein einheitliches Schema für die Beschreibung der Kirchen

    Der Autor hat sich mit dem bewährten didaktischen Geschick eines Schulmannes ein passendes, einheitliches Schema für die Beschreibung der sakralen Bauwerke zurechtgelegt. Stets beginnt er mit der Baugeschichte, fährt fort mit einer Beschreibung der Kirche und ihrer Ausstattung und endet in einer Würdigung, die in wenigen Sätzen die Besonderheiten des Gottesbaus zusammenfasst. Subjektive Schwärmerei hat dabei ebenso wenig verloren wie schriftstellerische Höhenflüge. Nüchtern-präzise schildert Josef Gröpl, was er in der jeweiligen Kirche an Bemerkenswertem entdeckt hat. Seinem aufmerksamen Blick entgeht nichts.

    So klar wie der Text ist die Gliederung des Kirchenführers nach den einzelnen Regionen im ausgedehnten Landkreis: Lechfeld, schwäbischer Mozartwinkel, Stauden, Reischenau, Holzwinkel, der westliche Stadtrand von Augsburg und als eigene Abteilung „Am Jakobuspilgerweg“. Darunter zählt Josef Gröpl so verschiedene Standorte wie Westendorf, Thierhaupten und Reinhartshofen. Auch sämtliche evangelische Kirchen hat Gröpl in seinen Kirchenführer aufgenommen – völlig unabhängig wie klein oder jung die Kirche ist.

    Den Gebrauchswert erhöht zusätzlich ein Anhang mit den Kirchenpatronen und ihren Attributen sowie einer Erklärung der architektonischen, kunsthistorischen und kirchlichen Fachbegriffe.

    Josef Gröpl: Kommt in mein Haus. Ökumenischer Kirchenführer im Landkreis Augsburg, Wißner-Verlag, 424 Seiten, 276 Farbfotos, 25 Euro.

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