
Mit Gehör für Poesie: Lutz Seiler erhält den Bertolt Brecht Preis 2023

Plus Der Schriftsteller Lutz Seiler erhält den Augsburger Brecht-Preis. Ein Abend mit Gedanken zwischen Ost und West – und einer mütterlichen Laudatio.

Dass der Ton nicht nur die Musik macht, sondern auch die Sprache, das weiß Lutz Seiler. Das schwingt auch in seiner Dankesrede mit, die der Schriftsteller hier in Augsburg hält. Im Goldenen Saal nimmt er den Bertolt-Brecht-Preis 2023 entgegen: „Na, das ist ja eine schöne Überraschung!“ – dieser Satz sei ihm durch den Kopf gegeistert, als ihn die Nachricht von der Auszeichnung erreichte. Und da zeigt sich schon Seilers feines Gehör für den Ton in der Sprache: Dieser Satz von der „schönen Überraschung“ sei ein zwiespältiger, je nachdem wie man ihn liest und spricht. Entweder genervt, mit einem Seufzer im Sinn, weil die Überraschung eine schlechte ist. Oder aber begeistert, weil es sich um eine gute handelt – wie in diesem Fall, der Botschaft vom Brecht-Preis.
„Angenehm und herausfordernd zugleich ist dieser Anlass“, sagt Seiler und in diesem Satz steckt auch sein Anspruch an seine eigene poetische Preisrede, die er hält. Der Schriftsteller, 1963 in Gera geboren, befasst sich in Gedichten, Essays und Romanen („Kruso“, „Stern 111“) mit deutsch-deutscher Geschichte. Mit seiner eigenen Biografie und der eines wiedervereinigten Landes, mit Systemwandel und Flucht. Für diese Kompositionen zeichnet ihn die Fachjury mit dem Brecht-Preis 2023 aus, für seinen Stil mit Witz: „Seine Prosa besticht durch ihren humorvollen Sound.“
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