Mitarbeiter der Obdachlosenunterkünfte sind am Limit
Plus Eine wissenschaftliche Erhebung dokumentiert, dass in Augsburger Unterkünften Personal fehlt. Weshalb die Mitarbeiter sich einen Sicherheitsdienst wünschen.
Mitarbeiter, die sich einen Security-Dienst wünschen, weil der Umgang mit psychisch kranken und suchtkranken Menschen sie immer wieder vor Herausforderungen stellt. Leitungskräfte, die Nachtdienste übernehmen müssen, weil die Pförtner aufgrund der hohen Belastung oft krank sind. Die personellen Kapazitäten in den städtischen Übergangswohnheimen für obdachlose Männer und Frauen sind faktisch ausgeschöpft - das ist eine der Erkenntnisse einer aktuellen Analyse der Technischen Hochschule. Sie wurde beauftragt, weil die Stadt Augsburg nach sechs Jahren aktuell die Betreiberverträge neu ausschreibt. Sozialreferent Martin Schenkelberg machte im Sozialausschuss deutlich, dass es an der Zeit wäre, die Einrichtungen weiterzuentwickeln. Doch das ist auch mit Kosten verbunden.
Die Arbeit in den Obdachlosenunterkünften ist aus verschiedenen Gründen nicht einfach - das haben die Projektleiter Janine Linßer und Daniel Niebauer von der Technischen Hochschule Augsburg während ihrer Evaluation immer wieder gehört. Im Übergangswohnheim für obdachlose Männer in der Johannes-Rösle-Straße etwa, das vom SKM Augsburg - Katholischer Verband für soziale Dienste - geführt wird, übernachten Männer, die aufgrund verschiedener Suchtproblematiken und psychischen Erkrankungen aggressiv auftreten. Gerade am Abend führe das immer wieder zu Polizeieinsätzen - allein zwischen September 2022 und März 2023 waren es 95. Das habe zur Folge, dass der SKM seine Pforte dort in den Abend- und Nachtstunden sowie an Wochenenden und Feiertagen nach Möglichkeit mit zwei Mitarbeitern besetzt, bezahlt wird dies aus Eigenmitteln. Aus Sicht der Geschäftsführung wäre ein Security-Dienst eine zwingende Voraussetzung für den Weiterbetrieb der Einrichtung, heißt es in dem Bericht von Linßer und Niebauer. Die Bewohner wünschten sich außerdem Barrierefreiheit.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Sie haben nicht die Berechtigung zu kommentieren. Bitte beachten Sie, dass Sie als Einzelperson angemeldet sein müssen, um kommentieren zu können. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an moderator@augsburger-allgemeine.de.
Um kommentieren zu können, gehen Sie bitte auf "Mein Konto" und ergänzen Sie in Ihren persönlichen Daten Vor- und Nachname.
Bitte melden Sie sich an, um mit zu diskutieren.
Security, Security...
Ist es nicht an der Zeit, dass dieses Land mit gesunder Härte gegen kranke Gewalttäter zurückschlägt?
Wer gewalttätig ist, und eine Gefahr für die Öffentlichkeit, gehört zuallererst mal in Gewahrsam. Ob das ein Gefängnis, eine geschlossene Anstalt oder sonst was ist, darüber können sich Anwälte, Richter und Gutachter streiten. Diese ganzen sozialen Projekte sind ja schön und nett. Sie können aber nicht anstelle von Strafverfolgung treten.
Gesunde Härte ist also die neue Medizin gegen Kranke?
"Mitarbeiter, die sich einen Security-Dienst wünschen, weil der Umgang mit psychisch kranken und suchtkranken Menschen sie immer wieder vor Herausforderungen stellt."
In Oberhausen im Wohngebiet, wo der neue Süchtigen-Treff geplant ist, scheint das ja kein Problem zu sein...
(edit/mod/NUB 7.3)