Prozess um angedrohten Ehrenmord: Polizistin schildert Gefühlslage des Opfers
Plus Eine 16-jährige Jesidin aus Augsburg geht eine Beziehung mit einem Muslim ein. Ihre Familie soll beraten haben, wie man sie am besten umbringe. Nun geht der Prozess weiter.
Im Prozess um einen mutmaßlich angedrohten Ehrenmord an einer 16-Jährigen in Augsburg hat am Donnerstagvormittag eine Polizistin ausgesagt, die das Mädchen als Erstes befragt hatte. Dabei wurde deutlich, wie verängstigt die Jugendliche war, die von Verwandten schikaniert und auch geschlagen worden sein soll. Der Hintergrund des Verfahrens sind Vorgänge in einer Augsburger Familie, die der jesidischen Glaubensgemeinschaft anhängt und aus dem Irak stammt. Zwei Männer, der 44-jährige Vater des Mädchens sowie ihr 23-jähriger Bruder, müssen sich vor Gericht verantworten und sitzen in Untersuchungshaft. Die Polizistin berichtete auch davon, wie der Fall ins Rollen kam.
Wie berichtet, sollen beide Männer das Mädchen den Ermittlungen zufolge ab 2018 attackiert und bedroht haben, weil es offenbar anders leben wollte, als die Männer dies tolerierten. Die Angeklagten, sagte Staatsanwalt Philipp Bodenmüller am ersten Prozesstag vor einer Woche, lebten streng nach religiösen Werten. Es soll schon gereicht haben, dass die heute 16-Jährige in Augsburg mit der Straßenbahn fuhr, um einen Angriff des Bruders hervorzurufen; 20 Mal schlug er ihr in dem Fall laut Anklage mit einem Gürtel auf die Handflächen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
>> Der 44-jährige Angeklagte gibt an, im Gefängnis zum Christentum konvertiert zu sein. <<
Die Glaubwürdigkeit muss sehr kritisch geprüft werden; nachdem in den Irak erfolgreich abgeschoben werden kann (die Tage aktuell der Mooshammer Mörder nach 18 Jahren Haft), könnte dieser kurzfristige Wechsel die klassische Abwehrstrategie von Gewaltkriminellen gegen Abschiebung sein.
Er hatte seine Chance und hat sie nicht genutzt. Wir haben gestern erst wieder gesehen, dass wir bei der Einwanderung einfach auf Qualität achten müssen. Auch die Menschen die hier schon länger leben haben ein Recht auf Leben und Schutz!
Der Fall Mooshammer zeigt durchaus, dass der Staat bei Prominenten sehr durchsetzungsstark sein kann. Wir sollten diese Konsequenz auch bei der Bedrohung eines Opfers mit Migrationshintergrund zeigen.
Vielen Dank für diesen aufschlussreichen Artikel, der zeigt, dass Ehrenmorde offenbar nicht nur in konservativ-islamischen Kulturkreisen existieren. Dabei liegt es wohl weniger an der Religion, sondern eher an einem ultra-archaischen, ideologiegeprägten Weltbild der Täter. Mag sein, dass solche abscheulichen Praktiken für den Fortbestand eines Stammes früher überlebenswichtig waren. In einer freien westlichen Welt, in der jeder lieben können sollte, wen er möchte, sind diese jedenfalls überflüssig und völlig aus der Zeit gefallen. Nur wie vermittelt man das Leuten, die in ihrer eigenen Welt leben?
Was soll das lange herum reden. Einer von den beiden "Ehrenmännern" soll zum Christentum konvertiert sein, wohl um eine Strafmilderung zu erlangen. Aber das heisst noch lange nicht, dass er sich von seiner mittelalterlichen Moral verabschiedet hat.
Anhand der Taten sollten die beiden verurteilt werden , einige Jahre hinter Gittern tun bestimmt gut. Mich stört , dass derlei Taten immer noch nach Entschuldigungsgründen gesucht wird. In den USA würden ihre Konterfeis nicht verpixelt veröffentlicht, so dass jeder erkennen kann, was sich in der Nachbarschaft abgespielt hat.
Herr H., Sie bleiben hier anonym und fordern, dass noch nicht Verurteilte gegen ihren Willen mit Foto gezeigt werden sollen. Und auch wenn sie verurteilt sind, müssen sie eine Chance zur Resozialisierung bekommen .
Raimund Kamm
Es ist nicht bekannt, warum der Mann konvertierte. Lassen Sie doch diese Unterstellungen.
Mittelalterlich sind Ihre Vorverurteilungen ebenso. Die Männer sind nicht verurteilt und nur weil es die USA gerne Prangerei praktizieren, muss das noch lange nicht richtig sein.