Mountainbiken: Studie soll geeignete Strecken in der Region erarbeiten
Für Mountainbiker fehlt es in der Region Augsburg an Trails, weshalb es immer wieder Konflikte gab. Nun soll ein Konzept erarbeitet werden. Was alle Fahrer vereint.
Mountainbiken ist schon lange kein Trendsport mehr: In den letzten Jahren entwickelte es sich zum Breitensport, dem mittlerweile mehr als 16,6 Millionen Deutsche nachgehen. Mit der wachsenden Zahl an Mountainbikern steigt auch in der Region Augsburg die Nachfrage an offiziellen Strecken – sogenannten „Trails“. Doch weil es davon wenige gibt, suchten sich die Biker bislang eigene Routen - oft in Wäldern, was zu Konflikten mit Spaziergängern und Förstern führte. Um die Potenziale für ein besseres Angebot in Augsburg und den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg zu analysieren und neue Strecken ausweisen zu können, hat die Regio Augsburg Tourismus GmbH nun eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben.
Da es bislang kaum ein Angebot in der Stadt und den Nachbarlandkreisen gab, seien vermehrt nicht ausgewiesene Trails befahren worden. Das habe für Probleme und Konflikte gesorgt, sagt Tourismusdirektor Götz Beck. Mit der Machbarkeitsstudie wolle man eine Lösung finden, die für alle einen Mehrwert darstelle. Das sei aber nur mit Struktur und offiziellen Trails möglich. Genau diese Struktur soll das Büro "destination to market" aus Lenggries erarbeiten, das den Zuschlag für die Machbarkeitsstudie bekam. Dessen Leiterin Tanja Brunnhuber fährt selbst Mountainbike und ist Gründerin der Arbeitsgemeinschaft Mountainbike. "Wir konnten mit ,destination to market' einen starken Partner gewinnen, um Augsburg als Freizeitregion im Hobbysportbereich weiter nach vorn zu bringen", sagt Beck.
Mountainbiken ist längst zum Breitensport geworden
Brunnhuber verdeutlichete bei der Vorstellung, wie die Zahl der Mountainbiker angestiegen sei - im Vergleich zu 2020 um 6,5 Prozent auf 16,6 Millionen Mountainbiker deutschlandweit - und wie hoch der Bedarf nach offiziellen Trails sei. Je nach Fahrstil und Motivation könne man zwischen vier Mountainbike-Segmenten unterscheiden: Tour, Cross Country Marathon, All Mountain Enduro und Freeride Downhill. Zwar seien die Ansprüche der Fahrer in den jeweiligen Segmenten verschieden, doch bräuchte es für alle Wege. Was fast alle Fahrer vereint? "Die Achtung der Natur", sagt Brunnhuber.
Offizielle Trails sorgten nicht nur für weniger Konfliktpotenzial, sondern kämen auch dem Wunsch der Mountainbiker nach mehr Rechtssicherheit nach, ergänzt Tourismusdirektor Beck. Die geplante Machbarkeitsstudie wird "von Anfang an unterschiedliche Bedürfnisse, aber auch Bedenken lösungsorientiert einbeziehen." In den praxisnahen Abstimmungsprozess werden daher unter anderem Vereine, Schulen, Forst- und Sportämter, Naturschutzverbände und Grundbesitzer eingebunden. Ziel sei eine gemeinsame Lösung, die Konfliktpotenzial reduziere und neue Möglichkeiten für die Radfahrer schaffe. "Wir können hier Voraussetzungen für eine sichere, nachhaltige und zielgruppenspezifische Art der Freizeitgestaltung schaffen – nicht nur für sportliche Jugendliche, sondern für Radbegeisterte aller Altersstufen", sagt Brunnhuber.
An Vorbildern mangele es ihrer Ansicht nach nicht: In Skandinavien, Tschechien und Großbritannien gebe es in vielen Regionen gute Mountainbike-Konzepte, die positive ökologische, ökonomische und soziokulturelle Effekte mit sich brächten. An diesen "Leuchttürmen" könne sich auch die Region Augsburg orientieren. "Unsere Auftaktveranstaltung in Kongress am Park hat schon erste wertvolle Ergebnisse und Begegnungen ermöglich", sagt Götz Beck. Bis zum Frühjahr 204 finden weitere Gesprächsrunden statt, dann sollen erste Vorschläge zur Realisierung eines Konzeptes vorgebracht werden.
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