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Eishockey-Nationalspieler: Augsburger Rainer Blum: Auch Wayne Gretzky war sein Gegner

Eishockey-Nationalspieler

Augsburger Rainer Blum: Auch Wayne Gretzky war sein Gegner

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    Verteidiger Rainer Blum im Nationaltrikot. Bei zwei WM-Teilnahmen mit dem Nationalteam wurde er zweimal Vorletzter.
    Verteidiger Rainer Blum im Nationaltrikot. Bei zwei WM-Teilnahmen mit dem Nationalteam wurde er zweimal Vorletzter. Foto: AZ

    Rainer Blum gibt zu, dass er anfangs nicht sehr sportlich war. „Weil ich ein dickes Kind war, schickte mich mein Vater zum Eishockey.“ Vom Stadtteil Oberhausen hatte es Blum nicht weit ins Curt-Frenzel-Stadion und entwickelte sich schnell zu einem hochtalentierten Verteidiger. „Im Alter von 15 Jahren war ich bereits Kapitän der Schüler-Nationalmannschaft“, erinnert sich der 55-Jährige, der in Rosenheim lebt und eine Golfanlage betreibt.

    Rainer Blum: Zwei WM-Teilnahmen, zweimal Vorletzter

    Mit 17 durfte Blum bereits in der ersten AEV-Mannschaft ran und stieg 1978 unter Leitung von Trainer Jack Holmes in die Bundesliga auf. Mit Vladimir Dzurilla verpflichteten die Augsburger einen slowakischen Weltklassetorhüter, aber er fiel wochenlang aus und dem AEV ging das Geld aus. Die Konsequenz: Augsburg stieg ab und Blum stieg um.

    Rosenheim, Mannheim, Rosenheim hießen die Stationen bis 1992. Zweimal (1985, 1989) gewann er mit den Oberbayern den deutschen Titel. Dabei erzielte er in einer Saison 15 Treffer – ein besonderer Wert für einen Abwehrspieler. Deshalb spielte Blum auch eine wichtige Rolle in 68 Spielen für die Nationalmannschaft.

    Zweimal nahm er an Weltmeisterschaften teil – 1985 in Prag und 1986 in Moskau. „Wir wurden Vorletzter – wie immer“, erzählt er und lacht. Als Höhepunkt seiner Laufbahn betrachtet er den Canada-Cup 1984, den der Gastgeber im Finale gegen Schweden gewann. „In der Mannschaft spielten Wayne Gretzky, Mark Messier und Larry Robinson. Das waren die Eishockey-Helden unserer Zeit.“ Deutschland erzielte mit dem 4:4 gegen die Tschechoslowakei einen Achtungserfolg.

    An die Zeit beim AEV erinnert sich Rainer Blum gerne

    So sehen Sieger aus: Rainer Blum (rechts) feiert 1985 den deutschen Titel der Rosenheimer Mannschaft mit Franz Reindl, dem heutigen DEB-Präsidenten.
    So sehen Sieger aus: Rainer Blum (rechts) feiert 1985 den deutschen Titel der Rosenheimer Mannschaft mit Franz Reindl, dem heutigen DEB-Präsidenten. Foto: AZ

    Noch höher stuft Blum ein Unentschieden am 8. April 1985 in München ein. Das 3:3 in dem Testspiel war ein Glanzstück in der Länderspielbilanz gegen die als übermächtig eingestufte Auswahl der Sowjetunion. „Da hatte unser Torwart Beppo Schlickenrieder eine Sternstunde.“ Nur ein paar Tage später kam Blum in seine Heimatstadt.

    7000 Zuschauer erlebten in Augsburg ein 7:6 gegen die USA. Einer der Torschützen war Rainer Blum, der ein Jahr später an Krebs erkrankte. „Zum Glück war das nicht so schlimm. Ich bin immer noch ein Sportfreak und trainiere regelmäßig. Alle 14 Tage gehe ich mit einer AH-Mannschaft aufs Eis.“

    Gerne denkt der Verteidiger an die Zeit beim AEV zurück. „Wir waren eine harmonische Gruppe.“ Thomas Schön, Horst Pätzig, Georg Hetmann oder Siegfried Holzheu haben diese Zeit geprägt.

    Blum hat nicht mehr viele Kontakte, dennoch war der „Rosenheimer“ einige Male im Stadion. „Meine Tochter ist die Freundin von Patrick Ehelechner.“ Der Torhüter war von 2012 bis 2014 bei den Panthern tätig und hat seine Laufbahn mittlerweile beendet. „Er macht ein Praktikum bei ServusTV.“ Der österreichische Fernsehsender überträgt die Spiele in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

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