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Bundesliga: FCA-Gefahr nach ruhenden Bällen

Bundesliga

FCA-Gefahr nach ruhenden Bällen

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    Jonathan Schmid
    Jonathan Schmid

    Innovativ ist es nicht, über Standardsituationen den Torerfolg zu suchen. Aber ungemein effektiv. Mitunter genügt eine Aktion, um fehlende Durchschlagskraft auszugleichen und den Spielverlauf einer Begegnung auf den Kopf zu stellen. Auffällig häufig trafen etwa während der Fußball-WM im vergangenen Jahr die Profis nach Standardsituationen. Augsburgs Trainer Manuel Baum war dieser Trend nicht entgangen. In der Sommervorbereitung hatte der 39-Jährige angekündigt, den ruhenden Bällen mehr Beachtung zu schenken.

    Baum gilt gemeinhin als Taktik-liebhaber, als einer, der ein Spiel in sämtliche Sequenzen zerlegt, um das Puzzle anschließend wieder zusammenzusetzen. Die Baumsche Spielphilosophie beruht darauf, den Gegner unter Druck zu setzen, Bälle zu erobern und den schnellen Weg zum gegnerischen Tor zu suchen. Allerdings ist diese Spielweise kräftezehrend.

    Das weiß Baum. „Wenn du die Zeit, die du in Pressing und Spielaufbau investierst, mit der Zeit vergleichst, die du in Standards investierst, und wie viele Tore dann rauskommen“, sagte er im Sommer. Sein Ansatz: einerseits Standardsituationen besser verteidigen, andererseits selbst für mehr Gefahr vor des Gegners Tor sorgen.

    Diesen Worten haben die Augsburger in der laufenden Saison Taten folgen lassen. Mit 17 Toren nach Eckbällen, Freistößen oder Elfmetern führen die Augsburger diese Statistik vor Borussia Dortmund und dem SC Freiburg an (jeweils 15).

    Wie elementar Standardtore für den FCA derzeit sind, verdeutlicht das Verhältnis zu den 37 insgesamt erzielten Treffern. In der laufenden Bundesliga-Runde hat der Datendienst Opta 199 Standardtreffer gezählt. Somit folgt rund ein Drittel der Tore auf eine Spielunterbrechung, pro Begegnung entspringt im Durchschnitt mindestens ein Treffer einer Standardsituation.

    In der Augsburger Mannschaft widmen sich verstärkt die Außenverteidiger Jonathan Schmid und Philipp Max den ruhenden Bällen. In der Auswärtspartie beim 1. FC Nürnberg (Samstag, 15.30 Uhr) droht Schmid auszufallen, nachdem sich der 28-Jährige im Testspiel gegen Dresden eine schmerzhafte Prellung an der Fußsohle zugezogen hat. Fehlt der Elsässer, würde der FCA einer seiner Stärken beraubt. Schmid hat in dieser Saison bereits drei Mal per direktem Freistoß getroffen, unter anderem im Hinspiel gegen Nürnberg.

    Schmid und Max treten die Eck- und Freistöße mit Schnitt, der Ball dreht sich entweder zum Tor hin oder vom Tor weg. Linksverteidiger Max zeigt sich mit der aktuellen Ausbeute zufrieden. „Das ist eine große Waffe in diesem Jahr. Damit können wir Spiele entscheiden“, betont der 25-Jährige. Der Beweis: Gegen Hannover entsprangen zwei von drei Treffern ruhenden Bällen. Am Ende der Woche holt sich Augsburgs Co-Trainer Michael Wimmer jene Akteure zusammen, die am Wochenende auflaufen sollen. Mit ihnen geht der Trainer Abläufe durch. Einerseits muss der Ball scharf und gezielt getreten werden, andererseits müssen die Spieler die richtigen Positionen einnehmen. Stürmen etwa die Ballabnehmer zu früh in den Strafraum, fehlt ihnen nach der Flanke beim Kopfball die Wucht.

    Im Abstiegskampf bemühen sich die Trainer um defensive Stabilität. Wie sich dies auswirken kann, zeigten die Augsburger zuletzt. Gegen Dortmund und Leipzig schenkten sie dem Verhindern eines Gegentores erhöhte Aufmerksamkeit, im Angriff mussten wenige Aktionen zielführend sein.

    Nicht nur Eck- und Freistöße haben im sich zusehends neutralisierenden Fußball an Bedeutung gewonnen. Bisweilen finden sich ebenso Einwerfer, die den Ball von der Seitenlinie als Flanke in den Strafraum peitschen. Auch die Augsburger haben einen Weitwerfer in ihren Reihen. Steht der 20-jährige Innenverteidiger Kevin Danso auf dem Rasen, katapultiert er die Kugel Richtung gegnerisches Tor.

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