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Kanuslalom: Das Wasser fließt mit Verspätung

Kanuslalom

Das Wasser fließt mit Verspätung

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    Siegreiche Paddler beim ECA-Juniorcup (von links): Lukas Stahl, Thomas Strauß (beide Kajak-Einer) sowie Florian Breuer (Canadier-Einer).
    Siegreiche Paddler beim ECA-Juniorcup (von links): Lukas Stahl, Thomas Strauß (beide Kajak-Einer) sowie Florian Breuer (Canadier-Einer).

    Nachwuchs-Kanuten aus 19 Nationen haben für den ECA-Juniorcup auf dem Eiskanal gemeldet. Über 370 Starts sind an zwei Renntagen geplant, aber am Samstagmorgen ist erst einmal Geduld bei den Teilnehmern und den Organisatoren des Augsburger Kajakvereins (AKV) gefragt: Das Wasser fehlt. Die für die Regulierung des Lechs zuständigen Stellen schicken das begehrte Nass mit Verspätung von einer halben Stunde in die Olympiastrecke von 1972. „Es ist schade, dass einige die Großveranstaltung nicht so ernst nehmen“, bedauert AKV-Vorsitzender Claudius Wiedemann. „Ich werde beim städtischen Sportreferent Dirk Wurm nachhaken, damit auch dieser Teil des Wettkampfs künftig professionell abgewickelt werden kann.“

    Das AKV-Organisationsteam um Helga Scheppach holt den Rückstand schnell auf. Auch einige der heimischen Kanuten legen ein hohes Tempo vor. Canadierfahrer Florian Breuer (Kanu Schwaben) unterstreicht, dass das Resultat bei der Junioren-WM im Frühjahr ein Ausrutscher war. „Aus jeder Niederlage lernt man“, sagt er und kann als Bestätigung seine Bilanz heranziehen.

    Breuer gewann die EM-Qualifikation sowie die deutsche Meisterschaft und ist im ECA-Juniorencup Seriensieger. Am Samstag hat er im Finale über sechs Sekunden Vorsprung. Es ist der fünfte Erfolg im fünften ECA-Rennen. Am Sonntag hat der frühere Junioren-Weltmeister Rückstand auf Premyslaw Nowak (Polen) und kann das nicht fassen. „Niemals“, meint er mit Blick auf die Ergebnistafel und tut sich schwer, das Gefühl während der Fahrt und die gemessene Zeit in Einklang zu bringen. Im Hinblick auf die deutschen Meisterschaften der Erwachsenen am kommenden Wochenende in Augsburg gibt sich der angehende Polizist zurückhaltend. „Ich habe keinen Vergleich, wie fit die anderen gerade sind.“

    Über einen Sieg kann sich Thomas Strauß (AKV) im Feld der Kajakfahrer (U18) freuen. Sein Vorsprung: 17 Hundertstelsekunden. „Die Strecken sind nicht sehr schwierig, deshalb geht es knapp zu“, erklärt der Bronzemedaillengewinner der Junioren-WM und fährt anschließend am Sonntag auf Rang zwei hinter dem Österreicher Mario Leitner. In der Klasse U16 dominiert Lukas Stahl gleich zweimal. Der Horgauer startet für KR Hamm und siegt am Sonntag knapp vor dem Schwabenpaddler Noah Hegge.

    Für andere Augsburger Kanuten läuft es dagegen nicht nach Wunsch. Sie beklagen umstrittene 50-Strafsekunden-Entscheidungen, müssen sich wie Selina Jones und Birgit Ohmayer am zweiten Tag krankheitsbedingt abmelden oder sorgen wie Kajakfahrerin Elena Apel (Schwaben) für eine Kuriosität. Die Junioren-Vizeweltmeisterin wird am Samstag disqualifiziert, weil der Halteriemen ihres Helmes angeblich nicht richtig festgezurrt war. Die Proteste der 16-Jährigen sind vergeblich. Am Sonntag reicht es zu Rang vier.

    Die Tochter des Kajak-Bundestrainers Thomas Apel ist ein Beispiel für die Nachwuchsarbeit der Schwaben. „Wir haben viele Kinder von ehemaligen Paddlern“, sagt Trainerin Elisabeth Micheler-Jones. Der Olympiasiegerin ist es recht, wenn die Trainingsgruppen nicht zu groß sind. „Dann kann man die Jugendlichen besser fördern. Ein Trainer allein kann das aber in seiner Freizeit gar nicht mehr stemmen, wenn vier bis fünf Einheiten pro Woche auf dem Programm stehen.“ Für den erst 13-jährigen Julian Lindolf ist das Wildwasser im Eiskanal kein Problem. Der Friedberger fährt neben Kajak auch Canadier und gehört zweimal zu den besten drei. Auch der AKV hat viele Talente. „Aber die Kinder sind heutzutage in der Schule so gefordert, dass es immer schwieriger wird, Nachwuchs zu finden“, weiß Helga Scheppach. Für sie persönlich hat bereits die Vorbereitung auf die deutsche Meisterschaft der Erwachsenen begonnen.

    Augsburger unter den Top fünf Kajak U18 1. und 2. Thomas Strauß (AKV); 4. Jakob Mayer (Schwaben) U16 Zweimal 1. Lukas Stahl (Horgau/Hamm), 2. Noah Hegge (Schwaben) U14 4. Vinzenz Hartl (AKV); 5. Julian Lindolf (Schwaben), Canadier U18 1. und 2. Florian Breuer (Schwaben) U14 2. und 3. Julian Lindolf

    Juniorinnen, Kajak U18 4. Elena Apel (Schwaben) U16 3. und 5. Anne Bernert (Schwaben); 4. Lena Holl (AKV); 4. Paula Malchers (Schwaben) U14 4. Emely Apel (Schwaben) Canadier U18 2. Birgit Ohmayer (Schwaben); 2. Carolin Schaller (AKV) U16 2. und 4. Lena Holl; 4. und 5. Franziska Hanke (AKV)

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