Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

FCA: Die Stehaufmännchen zu Gast

FCA

Die Stehaufmännchen zu Gast

    • |
    Gegen Leverkusen gelang Werder Bremen erneut ein Comeback.
    Gegen Leverkusen gelang Werder Bremen erneut ein Comeback. Foto: Jonas Güttler, dpa

    Zlatko Junuzovic hat die beiden freien Tage zu Wochenbeginn gebraucht. Der österreichische Nationalspieler in Reihen von Werder Bremen hatte zuvor ordentlich gefeiert, mit den Bremer Kollegen und dem äußersten Wohlwollen seines Trainers Robin Dutt. Es war schließlich „ein Big Point“, so sagt es Junuzovic, den die Hanseaten am vergangenen Freitag beim verrückten 3:3 (1:1) in Leverkusen geholt hatten, und so ging es tags darauf geschlossen in die örtliche Tanzlokalität La Viva.

    FCA-Teamchef: Wer soll gegen Bremen spielen?

    Der Name des Etablissements auf der Bremer Diskomeile darf ruhig als Anspielung auf die aktuelle Situation im Bremer Bundesligafußball gemünzt werden. Diese Mannschaft lebt und hat Charakter – das ist schon eine Menge angesichts der vergangenen Krisenjahre, in denen der Teamgeist ein eher flüchtiger Gesell zu sein schien. Allerdings: Charakter braucht jene Mannschaft auch, die am Samstag um 15.30 Uhr in der Augsburger SGL-Arena zu Gast sein wird.

    „Momentan brauchen wir wohl den Druck“

    Denn die Bremer sind so etwas wie die Stehaufmännchen der jungen Bundesligasaison. Drei Spiele, drei Comebacks: In Berlin rettete sich Werder nach einem 0:2-Rückstand in ein Remis, gegen Hoffenheim lautete nach einem 0:1 der Endstand 1:1, und Leverkusen toppte alles. Der Spitzenreiter spielte Werder in Grund und Boden, doch statt 0:5 zur Pause hieß es nach 90 Minuten 3:3. Dieses Spiel erzählte viel über die Mannschaft.

    „Momentan brauchen wir wohl den Druck“, mutmaßt Junuzovic, warum Werder ohne Fehlstart nicht in die Gänge kommt. Es ist ja nicht so, dass sich Werder und Gegner zunächst auf Augenhöhe begegnen. Nein, die Norddeutschen erlauben sich massive Aussetzer, besonders eklatant war es in Leverkusen. Dort durften sich die Zuschauer am Ende einmal mehr wundern, wie eine Mannschaft, die zwischendurch kaum etwas zustande brachte, so zurückkehren kann. Plötzlich waren alle schnell, die zuvor langsam waren; plötzlich waren alle wach, die zuvor zu schlafen schienen.

    So etwas geht nur, wenn die Chemie stimmt. Dutt hat eine Mannschaft ohne Stars, ohne Extravaganzen. Das kommt ihm bei der Arbeit entgegen. Namhafte Spieler sind noch Kapitän Clemens Fritz oder der Niederländer Eljero Elia. Aber sonst? Angesichts von exorbitanten Verlusten in Bremen, die sich – inklusive der noch nicht publizierten Zahlen aus der vergangenen Saison – binnen dreier Jahre auf etwa 30 Millionen Euro belaufen dürften, sind die Ansprüche heruntergeschraubt worden. Verpflichtet wird nur noch, wenn keine Ablöse fällig ist.

    Ein 18-Jähriger aus Zusmarshausen auf der Bank

    Einer jener Neuen, die nichts kosteten, ist Raif Husic, den Werders Sportchef Thomas Eichin beim FC Bayern loseiste. Husic gelang im FCA-Nachwuchsbereich der Sprung zum Jugend-Nationaltorhüter, ehe er als B-Junior zum FC Bayern wechselte. Als bekannt wurde, dass Husic die Bayern verlassen würde, bemühte sich auch der FCA um das Torhüter-Talent, doch der entschied sich für Bremen.

    Der 18-Jährige aus Zusmarshausen (Landkreis Augsburg) sitzt nun am Samstag in Augsburg als Vertreter von Stammtorwart Raphael Wolf auf der Bank. Eigentlich soll Husic über die viertklassige U23 der Bremer an die Bundesligaelf herangeführt werden, doch weil Ersatzkeeper Richard Strebinger verletzt ist, hat er jetzt zumindest schon eine Erstliga-Nebenrolle inne.

    Ob sich Werder in dieser Saison ebenfalls wieder mit einer Nebenrolle im Bundesliga-Geschehen begnügen muss? So zäh die Mannschaft auch sein mag, so sehr sie sich durch Rückschläge nicht aus der Bahn werfen lässt – nach drei Spielen sind die Grün-Weißen zwar ungeschlagen, aber eben auch noch sieglos. Auf Sicht ist das zu wenig. Zlatko Junuzovic glaubt, dass der Schlüssel für Werder in Augsburg liegen könnte. „Augsburg ist richtungsweisend“, sagt der Österreicher. Er darf sicher sein, dass an diesem Wochenende nur nach einem Sieg gefeiert wird.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden