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Kanuslalom: So plant Augsburg die Kanu-WM 2022

Kanuslalom

So plant Augsburg die Kanu-WM 2022

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    Auf dem Eiskanal soll 2022 die WM stattfinden.
    Auf dem Eiskanal soll 2022 die WM stattfinden. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Alles lief auf Augsburg zu, denn bei der Bewerbung um die Kanuslalom-WM 2022 ging als einziger Konkurrent der italienische Ort Ivrea ins Rennen. Als die Entscheidung nahte, war Sportreferent Dirk Wurm dennoch nervös: „Wir haben drei Monate auf diesen Termin hingearbeitet und wollten als Favorit auf keinen Fall verlieren.“ Es lief alles wie geplant. Die Delegierten bei der Sitzung der Internationalen Kanu Föderation (ICF) am Freitag in Tokio votierten für Augsburg. 50 Jahre nach den Olympischen Spielen 1972 auf dem Augsburger Eiskanal werden dort im Sommer 2022 wieder Weltmeisterschaften ausgetragen, zum vierten Mal nach den Titelkämpfen 1957, 1985 und 2003.

    Nach der zehnminütigen Präsentation von Sportreferent Wurm standen Hans-Peter Pleitner, Präsident des TSV Schwaben Augsburg, und Wolfram Götz, Generalsekretär des Deutschen Kanu-Verbandes, für Fragen zur Verfügung. Doch der Vortrag überzeugte offenbar. „Es kamen keine Fragen“, berichtet Pleitner, der anfügt: „Wir freuen uns alle riesig, aber jetzt beginnt die Arbeit erst richtig.“ Denn der Eiskanal ist in die Jahre gekommen und soll für rund 18 Millionen Euro grundlegend saniert werden. Die Stadt wird in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen Kanu Schwaben Augsburg und dem Augsburger Kajak Verein (AKV) das Projekt in Angriff nehmen. „Zunächst einmal müssen der Bund und das Land Bayern die Gelder für das Projekt in ihre Haushalte aufnehmen“, skizziert Wurm den weiteren Weg.

    Baumaßnahmen sollen frühestens Herbst 2019 beginnen

    Dann wird auch feststehen, wie viel Geld die Kommune für die Renovierung aufbringen muss. „Nur durch einen WM-Zuschlag kann die Renovierung des Eiskanals in Angriff genommen werden, die Stadt allein kann das nicht realisieren“, sagte AKV-Vorsitzender Claudius Wiedemann. Nachdem die Finanzierung festgezurrt ist, sollen die Baumaßnahmen frühestens Herbst 2019 beginnen. Die Planungen müssen auch mit dem Denkmalschutz abgestimmt werden. Die Vereine werden mit Einschränkungen im Trainingsbetrieb rechnen müssen. „Im Frühjahr 2022 soll alles fertig sein, damit wir genügend Vorlauf für die WM haben“, sagt Sportreferent Wurm. In ihrer Präsentation hatte die Augsburger Delegation auf zwei emotionale Faktoren gesetzt. Zum einen auf den Umstand, dass 50 Jahre nach Olympia in Augsburg wieder ein Großereignis auf dem Eiskanal stattfinden sollte. Zum zweiten findet während der WM zeitgleich der Augsburger Plärrer statt. „Bayerische Gastlichkeit ist ein Faktor, den man auf internationaler Bühne nicht unterschätzen sollte“, sagt Dirk Wurm.

    „Das war eine super Präsentation“, lobte DKV-Präsident Thomas Konietzko, der auch Vizepräsident des internationalen Verbandes ist. Außerdem hatten die Augsburger Verantwortlichen im Vorfeld ihre Kontakte genutzt. Der asiatische Verband hatte auf seine Bewerbung für 2022 verzichtet. Aus Gründen der Nachhaltigkeit wäre Tokio, die Olympiastadt von 2020, eigentlich an der Reihe gewesen. Doch Shoken Narita, Chef des asiatischen Verbandes, machte sich für den Eiskanal stark. Der Grund: Der Japaner Narita startete selbst 1972 bei Olympia und ist seitdem Augsburg-Fan.

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